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Schäfer in Not: Wölfe bedrohen Weidetierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern!

Die Weidetierhaltung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, insbesondere durch die Rückkehr der Wölfe, die seit 1998 wieder in Deutschland verbreitet sind. Über 150 Jahre wurden sie ausgerottet, doch ein Wolfspaar ließ sich auf einem Truppenübungsplatz in Sachsen nieder und brachte 2000 die ersten Welpen zur Welt. Aktuell gibt es im Monitoringjahr 2022/2023 bereits 184 Wolfsrudel, 47 Wolfspaare und 22 Einzelwölfe in Deutschland, wie landwirtschaft.de berichtet.

Diese Entwicklung hat die Situation für Nutztierhalter erheblich verändert. In einem Gespräch äußert der Schäfer Frank Freytag von der Schäferei Freytag, dass er positive Erfahrungen mit schwedischen Schäfern gemacht hat, die seit 300 Jahren mit Wölfen leben. Dort finden regelmäßige Treffen zwischen Jagdverband, Gemeindevertretern und Landwirten statt, um über auffällige Wölfe zu diskutieren. In Deutschland hingegen ist der Umgang mit dem Wolf ein vielschichtiges Problem, das von Roland Schneider, dem Leiter der Hegegemeinschaft Groß Lüsewitz, als vorprogrammiert beschrieben wird.

Herausforderungen der Weidetierhaltung

Einer der größten Herausforderungen ist, dass Wölfe Schafe angreifen könnten, besonders wenn sie kein Wild finden. Zahlen belegen, dass es im Jahr 2022 insgesamt 1.136 Übergriffe durch Wölfe gab, bei denen 4.366 Tiere, darunter 3.778 Schafe, geschädigt wurden. Zum Vergleich: Vor acht Jahren gab es nur 125 Übergriffe mit 377 betroffenen Tieren. Dies zeigt einen dramatischen Anstieg von Wolfsrissen und verdeutlicht den Druck, unter dem die Weidetierhaltung heute steht, wie nordkurier.de darstellt.

Um Schäden durch Wölfe zu verringern, sind Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäune und Herdenschutzhunde notwendig. Diese Maßnahmen sind jedoch kostspielig, und viele Landwirte beklagen einen hohen bürokratischen Aufwand bei der Beantragung von Entschädigungen für Wolfsrisse. Hans Diederichs, Präventionsberater in Mecklenburg-Vorpommern, betont, dass ein 100-prozentiger Schutz vor Wölfen nicht möglich sei und fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser wildlebenden Spezies.

Regulatorische Maßnahmen und Entschädigungen

Die Entschädigungen für Wolfsrisse werden nach einer Bestätigung durch einen Rissgutachter gezahlt, wobei ein Grundschutz notwendig ist. Es wird jedoch kritisiert, dass die Entschädigungen Monate dauern können. Gleichzeitig gibt es Forderungen nach schnelleren und unkomplizierteren Meldeverfahren sowie gezielten Entnahmen von sogenannten Problemwölfen.
Die neue Regelung, die Ende 2023 beschlossen wurde, erlaubt die Tötung auffälliger Wölfe, die Herdenschutzmaßnahmen überwunden haben, bis zu drei Wochen nach einem Übergriff ohne DNA-Analyse.

Diese Regelung wird von vielen Weidetierhaltern unterstützt, da sie sich eine jagdliche Regulierung der Wolfspopulation wünschen. Der Deutsche Bauernverband argumentiert jedoch, dass wolfssichere Einzäunungen in bestimmten Gebieten schwer umsetzbar sind. Insgesamt steht das Thema Wolf und Weidetierhaltung in Deutschland vor einem komplexen Spannungsfeld aus Naturschutz, wirtschaftlichen Interessen und der Notwendigkeit eines praktikablen Mammutplans, um Nutztiere zu schützen.

Solange keine nachhaltigen Lösungen gefunden werden, die sowohl die Weidetierhaltung als auch den Schutz der Wölfe berücksichtigen, wird das Zusammenleben von Mensch und Tier weiterhin von Konflikten geprägt sein. Die Broschüre des BUND thematisiert die Herausforderungen und Chancen im Hinblick auf das Nebeneinander von Wölfen und Weidetieren und bietet praxisnahe Empfehlungen für ein konfliktfreies Zusammenleben.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Groß Lüsewitz, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
landwirtschaft.de

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