
Am 14. Februar 2025 veranstalteten Klimaaktivisten anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl einen bundesweiten „Klimastreik“ an über 140 Orten in Deutschland. Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ forderte, dass der neue Kanzler echte Fortschritte im Klimaschutz liefern müsse. Diese Protestaktionen fügen sich in einen intensiven Wahlkampf ein, der bereits in vollem Gange ist und in dem viele Fragen zur zukünftigen Führung Deutschlands und zur politischen Ausrichtung der Parteien aufgeworfen werden.
Zur gleichen Zeit erreichte die Linke in den Umfragen einen Anstieg auf 7 Prozent. Spitzenkandidatin Heide Reichinnek äußerte sich optimistisch über diese positive Trendwende. Nach den jüngsten Erhebungen liegt die Union bei 32 Prozent, während die AfD mit 21 Prozent auf einem stabilen Kurs zu sein scheint. Die SPD und die Grünen bewegen sich jeweils bei 14 Prozent, während die Linke sich auf 6 Prozent verbessert hat.
Wahlen und Kandidaten im Fokus
In einem Aufeinandertreffen in der ZDF-Sendung „Klartext“ legten die vier Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Alice Weidel (AfD) und Friedrich Merz (CDU) ihre Positionen dar und stellten sich kritischen Fragen des Publikums. Der Bundeswahlleiterin Ruth Brand zufolge gab es einen Rückgang der Wahlbewerber auf etwa 4.500, was 1.700 weniger als bei der vorherigen Wahl im Jahr 2021 ist. Die frühere Festlegung des Wahltermins wird hierfür als mögliche Ursache vermutet.
Friedrich Merz, der sich als Favorit im Rennen um das Kanzleramt profiliert, hat eine klare und oftmals skeptische Haltung zur Migrationspolitik. In der ZDF-Sendung äußerte er sich kritisch zu den Konzepten für grünen Stahl und warnte vor den Kosten für diese Technologie. Seine Vision für die CDU sieht eine Abkehr von dem zentristischen Erbe Angela Merkels vor. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt Merz kategorisch aus und betont die Notwendigkeit, dass die demokratischen Parteien der Mitte handlungsfähig bleiben.
Seine politischen Ambitionen werden unterstützt durch die jüngsten Umfragen, die zeigen, dass Merz in vielen Szenarien junge Wähler und der breiten Masse ein gewisses Vertrauen genießen. Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass Merz 27 Prozent der Befragten hinter sich hat, während Scholz bei 26 Prozent liegt.
Spannungen und der Wahlkampf
Der Wahlkampf ist jedoch nicht frei von Kontroversen. Bei einer Diskussion im ZDF wurde Alice Weidel von den Grünen und dem Publikum heftig kritisiert. Diese hitzigen Debatten spiegeln die gesellschaftlichen Spannungen wider, die während des Wahlkampfes zunehmen. Robert Habeck betonte in diesem Kontext die Gefahren eines Rückzugs aus der Demokratie und rief dazu auf, sich aktiv an Wahlen zu beteiligen.
Auch die CDU hat unter Merz eine eher konservative Wende vollzogen. Kritiker werfen ihm vor, die verlorenen Wähler zurückgewinnen zu wollen, indem er die CDU weiter nach rechts rückt. Merz führt seine Wurzeln in der politischen Jugendorganisation der CDU zurück und hat sich in den letzten Jahren als Finanzpolitiker hervorgetan.
Er ist ein Gegner von Merkels Flüchtlingspolitik und hat eine Einwanderungsreform vorgeschlagen, die eine klare Abweisung von Asylbewerbern an den Grenzen Deutschlands vorsieht. Dies ist ein zentrales Anliegen, das Merz während des Wahlkampfes verfolgen will, um die stagnierenden wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland zu verbessern und die Steuern zu senken.