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Northvolt-Pleite: Millionenrisiko für Schleswig-Holstein aufgedeckt!

Die Insolvenz des Batterieherstellers Northvolt hat in Schleswig-Holstein große Wellen geschlagen. Die Nachricht von der finanziellen Schieflage des Unternehmens, das als entscheidender Spieler in der europäischen E-Auto-Batterieproduktion gilt, sorgt für erhebliche Unsicherheiten in der Region. Laut der MOPO könnte dies für Schleswig-Holstein teuer werden.

Bereits vor der Förderung der angekündigten Batteriefabrik in Heide erkannte die Landesregierung möglicherweise Risiken. Diese Informationen wurden jedoch zurückgehalten, was die FDP scharf kritisiert und eine umfassende parlamentarische Debatte gefordert hat. Der ehemalige Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, der auf eine mögliche Schadenshöhe von 300 Millionen Euro für das Land schätzt, plant die Veröffentlichung weiterer Akten zu Northvolt, die über 21.000 Seiten umfassen.

Finanzielle Unsicherheiten und Reaktionen

Northvolt, das in den vergangenen Jahren rund 600 Millionen Euro von der KfW erhalten hat, steht nun vor der Herausforderung, die Rückzahlung dieser Fördermittel zu sichern. Bund und Land Schleswig-Holstein bürgen jeweils zur Hälfte. Die Gesamtfinanzierung des von 4,5 Milliarden Euro umfassenden Projekts, das Ende März 2024 mit einer feierlichen Grundsteinlegung durch Kanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gestartet wurde, ist jedoch nicht gesichert. Zweifel bestehen darüber, ob ein Bankenkonsortium die aufgetretene Finanzierungslücke schließen kann.

In einem weiteren Schritt hat Northvolt im November 2023 in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt und im März 2024 Insolvenz in Schweden angemeldet. Interessanterweise betrifft diese Insolvenz ausschließlich die schwedischen Einheiten des Unternehmens, während die geplante Batteriefabrik in Deutschland operational bleibt. Die MOPO informiert, dass die Northvolt Drei Project GmbH nicht Teil des Insolvenzantrags ist und weiterhin in Kontakt mit dem Verwalter in Schweden steht.

Das politische Umfeld

Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Informationspolitik der Landesregierung auf. So hat die Regierung 149 Fragen an Northvolt gerichtet, die in drei Videokonferenzen beantwortet wurden. Abgeordnete werden jedoch erst im Sommer 2024 Zugang zu dem Gutachten der Beratungsgesellschaft PwC über Northvolt erhalten. Inzwischen wird das Thema im Landtag diskutiert, um die nächsten Schritte festzulegen.

Während die Regionen in Schleswig-Holstein auf eine mögliche Zukunft in der Elektromobilität hoffen, stellt die Insolvenz von Northvolt eine Laborprobe für die Landesregierung dar. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Metropolregion sich auf den für die Produktion von Batteriezellen für bis zu einer Million Elektroautos jährlich geplanten Standort verlassen kann.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Heide, Deutschland
Beste Referenz
mopo.de

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