DeutschlandHeide

Northvolt vor dem Aus: Europas Hoffnung auf Batterieproduktion in Gefahr!

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat heute, am 12. März 2025, Insolvenz in Schweden angemeldet. Dies geschah in einem Gericht in Stockholm, wo das Unternehmen angab, dass trotz intensiver Verhandlungen keine tragfähigen Bedingungen für das Überleben in der gegenwärtigen Form geschaffen werden konnten. Der Insolvenzantrag wird als „die einzig gangbare Lösung“ betrachtet, während Northvolt realistische Optionen zur Sicherung der Finanzierung im Insolvenzverfahren anstrebt. Überraschenderweise haben die Tochtergesellschaften in den USA und Deutschland keinen Insolvenzantrag gestellt.

Northvolt galt lange Zeit als Hoffnungsträger für die europäische Batterieproduktion und hatte sich das Ziel gesetzt, die Unabhängigkeit von ausländischen Herstellern, insbesondere aus China, zu fördern. Volkswagen und BMW sind bedeutende Investoren in das Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen konzentriert, wobei die erste Gigafactory in Skellefteå, Schweden, seit 2021 in Betrieb ist. In Danzig, Polen, wird seit 2019 in kleinerem Maßstab produziert. Trotz dieser ehrgeizigen Initiativen sind die Fortschritte schleppend. Northvolt hat Schulden in Höhe von 5,8 Milliarden Dollar und lediglich noch 30 Millionen Dollar an flüssigen Mitteln, was für weniger als eine Woche ausreicht.

Produktion und Herausforderungen

Die Schwierigkeiten des Unternehmens sind hauptsächlich auf Probleme beim Hochlauf der Batterieproduktion zurückzuführen. Die Produktionsziele, die von Northvolt als ambitioniert erachtet wurden, scheinen zu optimistisch gewesen zu sein. Das Unternehmen hat mit einer Ausschussquote zu kämpfen, die möglicherweise über 30 Prozent liegt. Wichtige Kunden, darunter BMW, haben bereits große Aufträge storniert, was den Druck auf Northvolt weiter erhöht.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung hat in einer aktuellen Studie gewarnt, dass die europäische Batterieproduktion nicht im Einklang mit den ehrgeizigen EU-Zielen von 90 Prozent Selbstversorgung bis 2030 stehen könnte. Laut Forschern gibt es nur eine 50-prozentige Chance, dieses Ziel zu erreichen. Die Studie zeigt auch, dass die Nachfrage nach Batteriezellen in Europa bis 2030 auf über eine Terawattstunde pro Jahr steigen wird, während die tatsächliche Produktionskapazität Ende 2023 bei lediglich knapp 186 GWh lag.

Marktbedingungen und Zukunftsperspektiven

Angesichts der geopolitischen und praktischen Herausforderungen, wie den Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs, ist die derzeitige Situation noch schwieriger geworden. Es wird erwartet, dass mehr als zwei Drittel der geplanten Zellfertigung in Europa bedroht sind, was zur Abhängigkeit von Importen führen könnte, wenn keine ausreichenden Produktionskapazitäten aufgebaut werden können. Besonders betroffen sind Schlüsselregionen wie Deutschland, Ungarn, Spanien, Italien und Großbritannien.

Die Konstruktion neuer Batteriewerke, wie „Northvolt Drei“ in Heide, Deutschland, soll trotz der aktuellen Herausforderungen fortgesetzt werden. Dieses Werk wird unabhängig von der Muttergesellschaft finanziert und ist nicht Teil des Chapter 11-Verfahrens in den USA. Experten erwarten ebenfalls, dass das Werk in Heide kleiner als ursprünglich geplant ausfallen könnte. Northvolt benötigt zwischen 1,0 und 1,2 Milliarden Dollar, um seine Geschäfte wieder auf Kurs zu bringen. Unterstützungszusagen gab es von Unternehmen wie Scania, die Northvolt 100 Millionen Dollar zugesichert haben.

Die Unabhängigkeit in der Batterieversorgung wird für EUROPA als strategisch wichtig erachtet, um Lieferengpässen vorzubeugen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Es bleibt abzuwarten, ob Northvolt die Wende schaffen kann, nachdem die Einschätzungen über die Qualität und Produktionsfähigkeit weiterhin kritisch bleiben.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Skellefteå, Schweden
Beste Referenz
faz.net
Weitere Infos
tagesschau.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert