
Am Sonntagabend, den 12. Januar 2025, ereignete sich in Delmenhorst ein schwerer Verkehrsunfall, der die Gefahren des Fahrens ohne geeignete Winterreifen deutlich vor Augen führt. Ein 19-jähriger Fahrer aus Delmenhorst verlor um 21:20 Uhr auf der Bismarckstraße in Richtung Cramerstraße die Kontrolle über seinen BMW. Die winterlichen Straßenbedingungen führten zu einem gefährlichen Schleudermanöver, da der Fahrstil des jungen Mannes offenbar nicht auf die Gegebenheiten angepasst war.
Das Fahrzeug des 19-Jährigen kam von der Fahrbahn ab und überfuhr zunächst Geh- und Radweg, bevor es mit einer Grundstücksmauer kollidierte. Durch den Aufprall wurden Fragmente der Mauer in die Luft geschleudert, die einen geparkten Audi beschädigten. Zusätzlich überfuhr der BMW den Zaun eines benachbarten Grundstücks und prallte schließlich gegen eine Bushaltestelle, wobei eine Scheibe zerbrach. Bei dem Unfall wurden die Airbags in dem Fahrzeug aktiviert, und das linke Vorderrad des BMW riss ab. Der Gesamtschaden wird auf etwa 18.500 Euro geschätzt.
Unfallursache und rechtliche Folgen
Ein wesentlicher Faktor, der zu diesem Unfall führte, war das Fehlen von Winterreifen am Fahrzeug des Fahrers. Die Polizei stellte vor Ort fest, dass der BMW nicht mit wintertauglichen Reifen ausgestattet war, was gegen die geltenden Vorschriften verstößt, die in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht vorsehen. Bei winterlichen Straßenverhältnissen sind Winterreifen vorgeschrieben; sie müssen auf allen vier Rädern montiert sein und das Alpine-Symbol tragen. Reifen, die nur mit dem M+S-Kennzeichen versehen sind, sind nicht mehr zulässig.
Ein Bußgeldverfahren gegen den 19-Jährigen wurde eingeleitet, da das Fahren ohne Winterreifen mit einem Bußgeld von 60 Euro geahndet wird, welches auf 80 Euro ansteigen kann, wenn andere Verkehrsteilnehmer behindert werden. Zudem kann ein Punkt in Flensburg die Folge sein, was die rechtlichen Konsequenzen verstärkt.
Winterreifenpflicht in Deutschland
Die gesetzlichen Vorgaben zur Winterreifenpflicht in Deutschland sind klar definiert. Winterreifen müssen bei winterlichen Bedingungen, wie Glatteis, Schneeglätte oder Reifglätte, verwendet werden. Obwohl die Faustregel „Oktober bis Ostern“ häufig zitiert wird, ist sie rechtlich nicht bindend. Die Mindestprofiltiefe für Winterreifen beträgt 1,6 mm, wobei eine Tiefe von 4 mm für optimale Sicherheit empfohlen wird.
Darüber hinaus müssen Fahrer und Fahrzeughalter auch die Haftungsfragen beachten, die sich bei Unfällen ohne geeignete Bereifung ergeben. Bei einem Unfall mit Sommerreifen unter winterlichen Bedingungen kann die Kaskoversicherung Leistungskürzungen vornehmen, was die finanzielle Belastung erheblich steigern kann.
Der Vorfall in Delmenhorst dient als eindringlicher Hinweis auf die Notwendigkeit, die Sicherheit im Straßenverkehr ernst zu nehmen und die Vorschriften zu beachten. Die tragischen Folgen eines solchen Unfalls könnten durch einfache Maßnahmen, wie das Fahren mit den richtigen Reifen, vermieden werden.
Für weiterführende Informationen zur Winterreifenpflicht in Deutschland, siehe auch die Detailinformationen bei ADAC. Für ausführliche Berichterstattung über den Unfall in Delmenhorst können Sie den Artikel von Weser-Kurier oder die aktuellen Nachrichten bei news.de nachlesen.