
Am Dienstagabend wurde die Polizei in Geesthacht alarmiert, als ein Motorroller auf der B5 in Richtung der Stadt mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Gegen 20:20 Uhr entdeckten die Beamten das Fahrzeug am Ortseingang Grünhof und signalisierten dem Fahrer, anzuhalten. Der 26-Jährige aus Geesthacht reagierte zunächst auf die Anhaltessignale, bog dann jedoch überraschend nach links in die Grünhofer Straße ab und beschleunigte.
Während seiner waghalsigen Flucht missachtete der Fahrer mehrere Vorfahrtsregelungen und fuhr mit einer Geschwindigkeit, die weit über dem zulässigen Limit lag. Die Polizei intervenierte und konnte den Motorroller überholen, wodurch ein gezieltes Fahrmanöver eingeleitet wurde, das schließlich zur Kontrolle des Fahrzeugs führte.
Festnahme und rechtliche Konsequenzen
Beide Insassen des Rollers, der Fahrer und ein 24-jähriger Beifahrer aus Lüneburg, wurden vorläufig festgenommen. Gegen den Beifahrer lag ein bestehender Haftbefehl vor, weshalb er umgehend ins Polizeigewahrsam gebracht und beim Amtsgericht Schwarzenbek vorgeführt wurde. Der Fahrer wies beim Atemtest 0,62 Promille auf, was auf Alkoholkonsum hinweist. Zudem gab es Hinweise auf einen mutmaßlichen Drogenkonsum, was zur Anordnung einer Blutprobe führte.
Erschwerend kam hinzu, dass der Fahrer keine gültige Fahrerlaubnis besaß, da ihm diese zuvor aufgrund mangelnder Eignung entzogen wurde. Diesbezüglich zeigte er sich unbeeindruckt von den polizeilichen Maßnahmen, und der Motorroller, der als Kleinkraftrad angesichts seiner Leistung eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h nicht überschreiten darf, wurde beschlagnahmt. Die Behörden müssen untersuchen, warum der Roller deutlich schneller als erlaubt fuhr.
Verkehrssicherheit in der EU
Die Vorfälle in Geesthacht werfen ein Schlaglicht auf die Problematik der Verkehrssicherheit in Europa. Jährlich verlieren Tausende Menschen in der EU bei Verkehrsunfällen ihr Leben oder werden schwer verletzt. Zwischen 2010 und 2020 sank die Zahl der Straßenverkehrstoten in Europa um 36 Prozent, wobei im Jahr 2019 noch 22.800 Verkehrstote zu verzeichnen waren. Doch auch wenn die Zahlen gesunken sind, zeigt eine aktuelle Infografik, dass in 18 EU-Mitgliedstaaten die Zahl der Verkehrstoten ein Rekordtief erreicht hat.
Schweden hat sich als Vorreiter in der Verkehrssicherheit etabliert, mit nur 18 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner. Im Gegensatz dazu meldete Rumänien für das Jahr 2020 die höchste Rate mit 85 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner. Der EU-Durchschnitt liegt bei 42, während der weltweite Durchschnitt sogar bei über 180 liegt.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen, die 12 Prozent der Verkehrstoten ausmachte, obwohl diese Gruppe nur 8 Prozent der gesamten Bevölkerung ausmacht. Viele dieser Zahlen stehen in engem Zusammenhang mit Verhaltensweisen, die zu Unfällen führen, ähnlich wie im Fall des gescheiterten Fluchtversuchs in Geesthacht.
Die Straßenverkehrssicherheit bleibt ein zentrales Anliegen, und die aktuellen Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit strikter Kontrollen und Aufklärung im Umgang mit motorisierten Fahrzeugen.
Für weitere Details zur Polizeimeldung siehe ln-online.de und zur Verkehrssicherheit in der EU europarl.europa.eu.