Mölln

Berlinale 2025: Triumph für Sorda und bewegende Möllner Briefe!

Am 23. Februar 2025 wurden im Rahmen der 75. Berlinale die begehrten Panorama Publikums-Preise verliehen. Der Preis für den besten Spielfilm ging an das spanische Drama „Sorda“ von Eva Libertad. Der Film erzählt die berührende Geschichte von Ángela, einer gehörlosen Frau, und ihrem hörenden Partner Héctor, die gemeinsam ein Kind erwarten. In der Hauptrolle brilliert die gehörlose Schauspielerin Miriam Garlo, die zufällig auch die Schwester der Regisseurin ist. Die Geschichte thematisiert die Herausforderungen und Ängste, mit denen sich das Paar während der Schwangerschaft konfrontieren muss. Unklar bleibt, ob ihr Kind gehörlos oder hörend zur Welt kommen wird, was zu unterschwelligen Sorgen führt, obwohl beide beteuern, auf jede Möglichkeit vorbereitet zu sein.

„Sorda“ beleuchtet außerdem die emotionalen Schwierigkeiten, mit denen die Eltern während einer komplizierten Geburt und der darauffolgenden Wartezeit konfrontiert sind. Diese Phase ist für beide äußerst herausfordernd. Héctor hat Schwierigkeiten, die Komplexität von Ángelas Erfahrungen vollständig zu begreifen. Gleichzeitig sieht sich Ángela mit der Frage ihrer Identität in einer Gesellschaft konfrontiert, in der sie oft nicht vollständig verstanden wird. Die Aufführung des preisgekrönten Films findet um 21:00 Uhr im Zoo Palast 1 statt.

Preise für herausragende Dokumentarfilme

Bei den Panorama Dokumenten wurde der deutsche Beitrag „Die Möllner Briefe“ von Martina Priessner ausgezeichnet. Der Film erzählt die tragische Geschichte des inzwischen erwachsenen Ibrahim, der als siebenjähriger Junge den rassistischen Brandanschlag von Mölln im November 1992 überlebte. Umso schockierender ist es, dass Ibrahim dabei seine Schwester, Cousine und Großmutter verlor. Der Film beleuchtet die Begegnungen, die Ibrahim mit drei Verfassern von Solidaritätsbriefen hat, die nach dem Anschlag an die Stadt Mölln geschickt wurden.

Die Preisverleihung findet in einem Kontext statt, in dem die Berlinale als größtes Publikumsfestival der Welt gilt, und dabei auch politisch und künstlerisch radikal auftreten möchte. In diesem Jahr konnten Kinobesucher:innen über 28.300 Stimmen abgeben, um die besten Filme der Sektion Panorama zu bewerten. Insgesamt konkurrierten 33 Titel aus 28 Produktionsländern, darunter zehn in der Reihe Panorama Dokumente.

Ein Rückblick auf die Berlinale

Die Berlinale hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis zu den ersten Filmfestspielen im Jahr 1951 zurückreicht. Diese fanden in einer Stadt statt, die noch in Trümmern lag, während die Bevölkerung nach dem Glamour der 20er Jahre dürstete. Seit 1956 hat das Festival den Status eines A-Festivals und zählt damit zu den bedeutendsten Filmfestivals weltweit, neben Cannes und Venedig. Tricia Tuttle, die in diesem Jahr zum ersten Mal als Festivalleiterin fungiert, wird das Fest in eine neue Richtung leiten. Unter der Leitung von Moritz de Hadeln, der die Berlinale von 1980 bis 2001 leitete, und Dieter Kosslick, der das Event zu einem Film-Volksfest machte, hat sich das Festival stets weiterentwickelt.

Die Berlinale bleibt ein markanter Teil des kulturellen Kalenders, wo internationale Talente und erstklassige Filme zusammenkommen, um die Vielfalt des Films und die Herausforderungen der Gesellschaft zu reflektieren.

Statistische Auswertung

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Mölln, Deutschland
Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
berlinale.de

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