
Der SC Magdeburg steht vor einem emotionalen Auftakt in die Rückrunde der Handball-Bundesliga. Am Samstag um 20.30 Uhr trifft das Team auf den THW Kiel. Es ist das erste Spiel nach dem tragischen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, der am 20. Dezember stattfand und zu sechs Todesfällen sowie nahezu 300 Verletzten führte. Trainer Bennet Wiegert äußerte, dass die emotionale Belastung für die Spieler spürbar sei, jedoch betont, dass das Team bereit sei, wieder Handball zu spielen. Wiegert ist fest mit seiner Stadt verbunden und zeigt sich gelassen gegenüber der herausfordernden Situation sowie den durch den Anschlag bedingten Auswirkungen auf den Spielplan.
In den vergangenen Wochen war die Stimmung in Magdeburg von Trauer und Betroffenheit geprägt. Oberbürgermeisterin Simone Borris erklärte, dass alle städtischen Kulturveranstaltungen bis zum 23. Dezember abgesagt werden. Zudem wurde ein Planspiel des SC Magdeburg gegen den THSV Eisenach zunächst abgesagt, was die Zustimmung der Handball-Bundesliga fand. Diese Solidarität mit den Opfern und deren Angehörigen steht im Zentrum der Aktivitäten des Vereins M. Es bleibt ungewiss, ob das Heimspiel am 26. Dezember gegen den HC Erlangen durchgeführt werden kann, wobei die Entwicklungen aufmerksam verfolgt werden.
Die aktuelle Lage in der Liga
Das Duell gegen Kiel wird zusätzlich durch personelle Änderungen bei beiden Teams geprägt. Magdeburg kann auf die Rückkehr von Felix Claar nach einer längeren Verletzungspause hoffen, während THW wahrscheinlich auf Kapitän Domagoj Duvnjak und Spielmacher Nikola Bilyk verzichten muss. Zudem ist der Einsatz von Omar Ingi Magnusson bei Magdeburg fraglich, und Oscar Bergendahl fällt definitiv aus. Diese personellen Hürden könnten das Spiel entscheidend beeinflussen.
Die Emotionen nach dem Anschlag
Der Anschlag hat nicht nur sportliche Auswirkungen, sondern auch schnelle Reaktionen in der Handballgemeinschaft hervorgerufen. Die Handball-Bundesliga sowie zahlreiche Clubs haben den Anschlag verurteilt und ihr Beileid den Angehörigen der Opfer ausgesprochen. Darüber hinaus ist eine Schweigeminute für alle Bundesligapartien in der Woche vom 21. bis 27. Dezember 2024 vorgesehen.
Obwohl die sportlichen Herausforderungen bestehen, bleibt die Solidarität innerhalb der Handballgemeinschaft stark. Der SC Magdeburg hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er in schwierigen Zeiten zueinanderstehen kann. Im Jahr 2013 musste das Team ein Spiel aufgrund von Hochwasser absagen, da die Spieler als Fluthelfer im Einsatz waren. Diese Ereignisse haben dem Verein eine besondere Stärke verliehen.
Am kommenden Samstag wird die Mannschaft die Möglichkeit haben, auf das Spielfeld zurückzukehren und sich der sportlichen Herausforderung zu stellen. Der Kampf um die Meisterschaft in der Handball-Bundesliga geht weiter und verspricht spannende Spiele in den kommenden Wochen.