
Markus Bormann, ein 24-jähriger Mann aus Syke, hat kürzlich eine heldenhafte Entscheidung getroffen: Er spendete Knochenmark für einen 49-jährigen Leukämie-Patienten in den USA. Dieser Eingriff, der bereits erfolgreich durchgeführt wurde, könnte dem Empfänger eine zweite Chance auf Leben geben, auch wenn die endgültige Heilung erst in zwei Jahren bewertet werden kann. Bormann ist seit langem als Blutspender aktiv und hat sich 2020 während einer Blutspende in Syke als potenzieller Knochenmarkspender typisieren lassen. Im September 2024 erhielt er die Nachricht, dass er als geeigneter Spender in Frage kommt. Nach weiteren Tests und einer letzten Blutprobe wurde er Anfang 2025 informiert, dass er ein passendes Match ist.
Die Knochenmarkentnahme fand Ende Februar 2025 in der Universitätsklinik in Kiel statt. Der Eingriff wurde unter Vollnarkose durchgeführt, um den Prozess für Bormann angenehm und schmerzfrei zu gestalten. Es ist erwähnenswert, dass die Methode der Entnahme häufig aus dem Blut erfolgt, während die Entnahme aus dem Beckenkamm, wie in Bormanns Fall, weniger verbreitet ist. Diese kann eine Menge von 0,5 bis 1,5 Litern Knochenmarkblut umfassen, abhängig vom Gewicht des Empfängers. Der gesamte Eingriff dauert in der Regel etwa eine Stunde, bis die Knochenmarkzellen im Körper des Spenders nachgebildet sind. Bormann trägt nun zwei kleine Narben auf seinem Rücken von der Operation.
Die Bedeutung der Stammzellspende
Das Engagement von Bormann zeigt die dringende Notwendigkeit von Stammzellspendern, da in Deutschland alle zwölf Minuten jemand an Leukämie erkrankt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass bei weitem nicht jeder Patient eine Stammzellenspende benötigt. Laut der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSD) kommt nur etwa 1% der registrierten Spender tatsächlich für eine Spende in Betracht. Trotz dieser hohen Hürde hat die DSD im laufenden Jahr bereits 19 Mal einen passenden Spender gefunden, was als außergewöhnlich hoch gilt.
Die Anonymität des Spenders bleibt gewahrt, Bis eine Kontaktaufnahme zwischen Bormann und dem Empfänger möglich ist, müssen zwei Jahre vergehen, und es bedarf der Zustimmung beider Parteien. Momentan kennt Bormann nur die grundlegenden Informationen über ihn: Ein 49-jähriger Mann aus den USA.
Die Stammzelltransplantation selbst ist ein komplexes und riskantes Verfahren. In vielen Fällen wird vorher das körpereigene Knochenmark des Patienten durch Hochdosis-Chemotherapie oder -Strahlentherapie nahezu vollständig zerstört. Dies beeinträchtigt häufig auch das Immunsystem des Patienten und macht die Transplantation zu einem belastenden Schritt in der Krebsbehandlung. Dennoch birgt sie die Hoffnung auf Heilung, wobei die genauen Heilungschancen von verschiedenen Faktoren abhängen.
Insgesamt ist Bormanns Entschluss nicht nur ein persönlicher Beitrag zur Heilung eines anderen Menschen, sondern auch ein eindringlicher Aufruf, weitere Lebensretter durch spenden zu finden. Durch die Registrierung als Spender kann jeder einen Teil dazu beitragen, in brenzligen Situationen Hoffnung zu schenken.
Weiterführende Informationen zur Knochenmarkspende und für Interessierte sind auf der Deutschen Stammzellspenderdatei und in einem Bericht des Deutschlandfunks zu finden.