
Eine erschütternde Betrugsmasche hat eine 81-jährige Frau aus Kiel in den finanziellen Ruin getrieben. Wie kn-online.de berichtet, erhielt die Seniorin am Dienstagnachmittag einen Anruf von einem vermeintlichen Polizisten. Dieser gab vor, dass ihr Sohn in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei und nun in Gewahrsam sei. Um ihn zu befreien, müsse sie umgehend eine Kaution zahlen.
Der Betrüger kombinierte die Lügen geschickt, indem er auch einen angeblichen Anwalt einbezog, der als Unterstützung versprochen hatte, den Sohn gegen Kaution entlassen zu können. Unter enormem Druck übergab die Frau zwischen 17 und 19 Uhr eine fünfstellige Summe an eine vermutliche Komplizin des Anrufers. Diese wurde als dunkelhaarig, etwa 20 Jahre alt und 1,55 Meter groß beschrieben.
Der Schockanruf im Detail
Schockanrufe sind eine besonders heimtückische Form des Betrugs, die laut BKA immer häufiger vorkommen. Die Täter geben sich nicht nur als zuverlässige Verwandte aus, sondern auch als Vertreter staatlicher Institutionen, darunter Polizei oder Staatsanwaltschaft. Oft berichten sie von angeblichen Notlagen eines Familienmitglieds und setzen die Opfern unter Druck, sofort Geld zu überweisen.
Der modus operandi dieser Betrüger umfasst häufig einen Wechsel zwischen mehreren Anrufern, was dazu führt, dass die Opfer verwirrt und verunsichert zurückgelassen werden. Dabei wird beinahe immer versichert, dass die Auszahlung des Geldes umgehend und unter größtem Zeitdruck erfolgen muss, um angebliche rechtliche Konsequenzen abzuwenden. Diese manipulativen Techniken tragen dazu bei, dass die Anrufer oft nicht mehr als Betrüger erkannt werden.
Wie man sich schützen kann
Das Bundeskriminalamt hat klare Empfehlungen, die sich insbesondere an ältere Menschen richten, um solche Betrugsversuche zu verhindern. Im Fall eines Schockanrufs sollten Betroffene folgende Schritte beachten:
- Widersprechen Sie den Forderungen der Anrufer und legen Sie auf.
- Rufen Sie Angehörige unter bekannten Nummern an, um die Situation zu klären.
- Geben Sie keine persönlichen oder finanziellen Informationen am Telefon preis.
- Kontaktieren Sie umgehend die lokale Polizei, wenn Sie einen derartigen Anruf erhalten.
Die Polizei hat in diesem konkreten Fall um Zeugenhinweise gebeten. Die Anruferin wird als osteuropäisch akzentuiert beschrieben, was auf die internationale Dimension dieser Betrugsmasche hindeutet. Laut polizei-beratung.de sind insbesondere ältere Menschen Zielgruppen, da sie oft weniger Erfahrung mit solchen Betrugsversuchen haben und durch die geschickte Manipulation der Täter leicht unter Druck gesetzt werden können.
Die Betrüger ziehen oft hohe Beträge aus ihren Opfern, die im Extremfall bis zu 100.000 Euro betragen können. Es wird dringend empfohlen, sich an Beratungsangebote zu wenden, wie dem „WEISSEN RING“ (Rufnummer 116 006), um rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen.