
Am Ostersamstag, dem 19. April 2025, fand in Kiel ein Ostermarsch statt, an dem rund 150 Teilnehmer teilnahmen. Organisiert von einem breiten Friedensbündnis, wurden klare Forderungen laut, die sich auf Abrüstung und Frieden konzentrieren. Zu den zentralen Anliegen gehörten ein Stopp aller Waffenlieferungen über die Kieler Häfen sowie eine militärfreie Kieler Woche. Gleichzeitig warnte das Friedensforum, einer der Mit-Organisatoren, vor der „Politik der Kriegstüchtigkeit“ der Bundesrepublik, die eine Eskalation und Militarisierung ablehne.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Demonstration war die Ablehnung der Wiedereinführung der Wehrpflicht sowie der geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Vor dem Startpunkt des Ostermarsches wurde eine Unterschriftenaktion gegen die Stationierung von Waffen organisiert, um den Protest weiter zu unterstreichen.kn-online.de.
Vielfältige Botschaften der Teilnehmer
Die Teilnehmer trugen Plakate und Transparente mit Botschaften wie „Frieden schaffen ohne Waffen“ und „Grenzen auf für Flüchtlinge“. Diese Slogans spiegeln den breiten Konsens unter den Demonstranten wider, der über reinen pazifistischen Forderungen hinausgeht. Währenddessen gab es jedoch auch einen Gegenprotest, bei dem fünf Personen Unterstützung für die Ukraine forderten. Diese zeigten ihre Solidarität mit Palästina, indem sie Flaggen schwenkten, während sie keine Kritik an Russland äußerten.
Die Organisatoren des Ostermarsches setzten sich aus verschiedenen Gruppen zusammen, darunter das Friedenforum, der Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit, die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), das Netzwerk „Kiel Entwaffnen“ sowie das Bündnis um Sahra Wagenknecht und Verdi. Letztere wurde in der Vergangenheit von der Jungen Union für ihre Beteiligung an der Veranstaltung kritisiert.
Der Kontext der Friedensbewegung
Die Friedensbewegung selbst ist ein vielschichtiges Phänomen in Deutschland, das auf eine lange Tradition zurückblickt, die bis 1949 reicht. Sie wird oft missverstanden, was auf ihre Brisanz im nationalen und internationalen Kontext zurückzuführen ist. Historisch gesehen, war die Friedensbewegung stark in den 1980er Jahren, als Demonstrationen für Abrüstung und gegen Atomwaffen an Bedeutung gewannen. So wird die Bonner Demonstration am 10. Oktober 1981 als richtungsweisend angesehen, die stärkeren Einfluss auf die europäische Friedenspolitik hatte.bpb.de.
Zentrale Themen sind immer noch die Ablehnung von Kriegsdienst und Wiederbewaffnung sowie die Bedenken hinsichtlich der Atombewaffnung der Bundeswehr. Die Bewegung ist heterogen und umfasst unterschiedliche ideologische Strömungen, jedoch verfolgen alle eine gemeinsame Zielsetzung: Frieden und Abrüstung. Dennoch wird die politische Wirkungsfähigkeit der Bewegung oft als eingeschränkt wahrgenommen, da sie auf die sicherheitspolitischen Entscheidungen der Bundesregierung wenig Einfluss hat.