
Ein majorer Vorfall von Rassismus hat am 2. Februar 2025 beim Fußballspiel in der Nachwuchsliga zwischen den U19-Teams von Hansa Rostock und Holstein Kiel für Aufregung gesorgt. Während der Partie, die in der Hauptrunde B des DFB stattfand, verließ die Mannschaft aus Kiel in der Nachspielzeit bei einem Stand von 3:4 vorzeitig den Platz. Der Grund für diesen abrupten Abbruch war eine rassistische Beleidigung, die ein Kieler Spieler erfahren hatte. Das Schiedsrichter-Team sowie die Verantwortlichen von Hansa Rostock konnten in der Situation keine derart tiefgreifenden Vorfälle wahrnehmen, wobei die Entscheidung über die Wertung des Spiels nun beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dessen Schiedsgericht liegt, wie nordkurier.de berichtet.
Der Verlauf der Partie war bis zu diesem Vorfall spannend. Holstein Kiel ging in der 20. Minute durch ein Tor von Ali Abdula in Führung. Hansa Rostock wendete jedoch das Blatt mit zwei Treffern von Mattes Kelm und Luca Stoldt, die das Spiel auf 2:1 kehrten. Kiel gelang es kurz vor der Pause durch einen Elfmeter von Schmitz auszugleichen. In der zweiten Halbzeit setzte Rostock seinen Aufwärtstrend fort und führte schließlich 4:2, bevor Kiel zum 3:4 verkürzte. Das Spiel endete jedoch abrupt, als Kiel das Feld verließ.
Rassismus Vorfälle im Fußball
Der Vorfall ist nicht isoliert zu betrachten, insbesondere im Kontext ähnlicher Vorkommnisse in der Vergangenheit. Ein Beispiel dafür ist ein kürzlicher Fall während eines Spiels zwischen den U19-Teams von Hansa Rostock und dem FC St. Pauli. Während dieses Spiels kam es zu einem Rassismus-Skandal, als ein Rostocker Spieler beim Jubeln eine Geste machte, die als beleidigend empfunden wurde und sich klar gegen einen schwarzen St. Pauli-Spieler richtete. Zeugen berichteten zudem von Affenlauten, die während des Vorfalls zu hören waren. Dies führte dazu, dass der FC St. Pauli den Vorfall beim DFB meldete, wie mopo.de dokumentiert.
Solche Vorfälle sind besorgniserregend und zeigen, dass Rassismus im deutschen Fußball weiterhin ein drängendes Problem darstellt. Laut Berichten kam es bereits in der Vergangenheit zu ähnlichen Beschwerden zwischen den Nachwuchsmannschaften beider Clubs. Der FC St. Pauli hat sich eindeutig gegen das rassistische Verhalten ausgesprochen und betont, den Schutz seiner Spieler, insbesondere im Nachwuchsbereich, ernst zu nehmen.
Wie Sportverbände reagieren
Im Kontext der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland und der damit verbundenen Anti-Rassismus-Kampagne des DFB, gibt es Forderungen nach strikteren Maßnahmen gegen Rassismus im Fußball. Diese Kampagne zielt darauf ab, sowohl die nationale Fußballwelt als auch lokale Amateurmannschaften zu sensibilisieren. Der DFB gibt an, dass es in der Saison 2022/23 insgesamt drei rassistische Vorfälle gemeldet wurden. Allerdings zeigt eine unabhängige Meldestelle deutlich gestiegene Zahlen, die auf 95 Vorfälle hinweisen, was die Diskrepanz zwischen offiziellen Berichten und der realen Lage verdeutlicht. Die Inhalte und Maßnahmen des DFB müssen also kritisch hinterfragt werden, um den anhaltenden Rassismus im Fußball wirksam zu bekämpfen, wie auch bpb.de angibt.
Die bestehenden Strukturen im Fußball müssen hinterfragt werden, um die Repräsentation und Sicherheit aller Spieler zu gewährleisten. Insbesondere ist es notwendig, dass Anti-Rassismus-Bemühungen nicht nur als oberflächliche Maßnahmen betrachtet werden, sondern tatsächlich in das tägliche Handeln und die Entscheidungsstrukturen im Sport integriert werden.