
Am 6. Januar 2025 sangen rund 40 Sternsinger im Kieler Rathaus und spendeten ihren Segen. Die Kinder, von denen die meisten goldene Kronen trugen, hielten in den Händen Sterne aus Pappe und zwei waren sogar in Kamel-Kostümen gekleidet. Begleitet von einer Trompete, überbrachten sie den Segen in Form eines Segensspruchs, der traditionell an Türen geschrieben wird.
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer erhielt als Zeichen für den Einsatz für Kinderrechte einen symbolischen Stuhl und betonte die Wichtigkeit dieses Anliegens. Arne Bentzien, 16 Jahre alt und seit über zehn Jahren als Sternsinger aktiv, sprach von der Verbindung zwischen Spaß, Gemeinschaft und dem Helfen anderer. Er erinnerte sich an viele prägende Momente während seiner zahlreichen Auftritte.
Sternsingen als Tradition
Sternsingen ist ein traditioneller katholischer Brauch und wurde seit 2015 als immaterielles Kulturerbe Deutschlands anerkannt. Auch evangelische Gemeinden in Kiel nehmen an der Tradition teil. Neben dem Rathaus besuchten die Sternsinger auch den schleswig-holsteinischen Landtag, wo Ministerpräsident Daniel Günther die positiven Aspekte der Tradition und den Segen für das neue Jahr hervorhob. Sternsinger-Gruppen sind in der Adventszeit in verschiedenen Institutionen und bei Privatpersonen aktiv. Bentzien berichtete von etwa 8 bis 10 Terminen pro Gruppe mit täglich 3 bis 4 Stunden für den Einsatz.
Im Jahr 2022 sammelten die Sternsinger in Deutschland nahezu 46 Millionen Euro, davon entfielen 124.000 Euro auf Schleswig-Holstein. Die Erlöse unterstützen weltweit Projekte für Kinder und Jugendliche, insbesondere in Kenia und Kolumbien. Die Aktionen der Kieler Sternsinger enden am 6. Januar, jedoch sind einige Gruppen bis zum Wochenende unterwegs.
Für das 67. bundesweite Dreikönigssingen hat sich der Leitspruch „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ etabliert. Die Aktion, die am 28. Dezember im Dom von Paderborn eröffnet wurde, erstreckt sich bis zum 17. Januar 2025. Im vergangenen Jahr lagen die gesammelten Spenden bundesweit bei fast 46 Millionen Euro, eine Summe, die das Engagement der Sternsinger verdeutlicht. Viele Kinder sind in ganz Deutschland aktiv und ziehen von Tür zu Tür, um Lieder zu singen und Geld zu sammeln. Zu den unterstützten Themen gehören Kinderrechte wie Bildung, medizinische Versorgung und ein gesundes Aufwachsen.
Die Sternsinger ziehen in Städten und Dörfern von Haus zu Haus und bringen den kirchlichen Segensspruch „C+M+B“ in die Haushalte. Die Organisation der Sternsinger wird unter anderem vom Kindermissionswerk und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) unterstützt. Die Aktion zieht auch die Aufmerksamkeit von Politikern auf sich, da die Sternsinger in der Regel auch den Bundespräsidenten, den Bundeskanzler sowie andere politische Persönlichkeiten besuchen.
Arne Bentzien plant, auch im nächsten Jahr als Gruppen-Begleiter weiterzumachen, möchte aber nicht ganz aufhören. Die traditionsreiche Praxis des Sternsingens bleibt somit auch im kommenden Jahr ein bedeutendes Signal für Kinderrechte und soziale Projekte.