Am 7. Januar 2025 brachte das Ifo-Institut umfassende Vorschläge zur Steuerreform vor, die auf eine Erhöhung der Arbeitsanreize und Wettbewerbsfähigkeit abzielen. Zu den zentralen Empfehlungen gehört die Senkung der Einkommensteuer sowie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, die aktuell bei 19 Prozent liegt. Im Rahmen der Diskussion über eine mögliche Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 20 Prozent wird die Schaffung finanzieller Spielräume als vorrangiges Ziel betrachtet. Diese Maßnahme könnte dem Staat laut Schätzungen des Bundesfinanzministeriums jährlich 15,9 Milliarden Euro einbringen, während eine Anhebung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 auf 8 Prozent weitere 3,5 Milliarden Euro generieren könnte.
Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Überlegungen: Im Jahr 2005 wurde die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht, um die Ausgaben zu decken und die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu senken. In der aktuellen Diskussion äußerten sich Experten des Ifo-Instituts und des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel positiv zu den Effekten einer möglichen Mehrwertsteuererhöhung, insbesondere im Hinblick auf die Stärkung der Exportindustrie. Gleichzeitig wurde jedoch auch gewarnt: Sebastian Dullien vom IMK betonte, dass eine Erhöhung der Mehrwertsteuersätze insbesondere Geringverdiener stärker belasten könnte.
Vorschläge zur Unternehmensbesteuerung
Zusätzlich zur Diskussion um die Mehrwertsteuer empfehlen die Ifo-Experten steuerliche Entlastungen für Unternehmen, um Investitionen zu fördern. Eine stufenweise Senkung der Körperschaftsteuer um fünf Prozentpunkte wird vorgeschlagen, ebenso wie die Einführung beschleunigter Abschreibungsregelungen. Ziel ist es, insbesondere die Attraktivität von Mehrarbeit für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen zu erhöhen, was durch eine Senkung der Einkommensteuer und eine Erhöhung der Freibeträge unterstützt werden soll. Um die finanzielle Grundlage für diese Entlastungen zu gewährleisten, könnte eine moderate Erhöhung der Umsatzsteuer in Betracht gezogen werden.
Diese umfassenden Vorschläge zeigen die aktuelle Dringlichkeit der Steuerreformdebatte in Deutschland auf, insbesondere im Hinblick auf die Schaffung von Anreizen für Investitionen und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Kontext, wie welt.de berichtete und ifo.de ergänzt.
