
US-Präsident Donald Trump hat die Militärhilfe für die Ukraine gestoppt, eine Entscheidung, die erhebliche Bedenken in westlichen Medien und unter Politikern hervorgerufen hat. Diese Aussetzung betrifft Waffen und Munition im Wert von über einer Milliarde US-Dollar und wurde im Weißen Haus beschlossen. Trump erklärte, dass die Hilfe pausiert wird, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Fokus auf Frieden legt und sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichtet. Sein Vizepräsident JD Vance betonte, dass wirtschaftliche Vorteile für die USA in der Ukraine eine Sicherheitsgarantie darstellen könnten.
Die Entscheidung hat internationale Reaktionen ausgelöst. Der britische Premierminister Keir Starmer plant, Bodentruppen und Kampfjets einzusetzen. Der CDU-Politiker Friedrich Merz erwägt ein „Sondervermögen“ zur Aufrüstung in Höhe von 900 Milliarden Euro. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Die französische Tageszeitung Le Figaro bezeichnet Trumps Vorgehen als autoritär, während die britische The Telegraph Besorgnis über die Stabilität des westlichen Bündnisses äußert. Auch die italienische Zeitung Corriere della Sera fragt, ob die atlantische Achse gefährdet ist.
Schrumpfende Unterstützung für die Ukraine
Die Unterstützung für die Ukraine scheint seit zwei Jahren Kriegsführung abnehmen, was durch Trumps Entscheidung noch verstärkt wird. Während der Amtszeit von Joe Biden war die USA der größte Waffenlieferant der Ukraine, mit über 65 Milliarden Dollar an militärischer Hilfe seit Beginn der russischen Invasion. In 2023 haben die USA jedoch keine neuen Hilfen versprochen, und es sind seit Trumps Amtsantritt im Januar keine neuen militärischen Hilfspakete für die Ukraine angekündigt worden. Analysten befürchten, dass die eingeschränkten US-Lieferungen, insbesondere für die „Patriot“-Flugabwehrsysteme, schwer zu ersetzen sein werden.
Die Ukraine erhält zwar weiterhin Unterstützung von anderen westlichen Ländern, jedoch bleibt unklar, ob diese die US-Hilfen ausgleichen können. In einer umfassenden Analyse vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel wird festgestellt, dass die Ukraine 40% weniger militärische Unterstützung im Jahr 2023 erhielt im Vergleich zu 2022. In diesem Zusammenhang erklärt die EU, dass sie langfristige finanzielle Unterstützung anbietet, was jedoch in der Realität oft nur teilweise ausgezahlt wurde.
Politische Reaktionen und Einschätzungen
In internationalen Medien wird die politische Lage in der Ukraine und die Haltung Selenskyjs gegenüber den USA kritisch betrachtet. De Telegraaf berichtet über die konfrontative Haltung des ukrainischen Präsidenten, während Hotnews aus Rumänien Trumps Vorschläge als Druck auf Kiew zur Kapitulation interpretiert. Zudem keimt in Dänemark, wie in der Zeitung Berlingske angesprochen, die Idee auf, enge europäische Allianzen zu bilden und sich nicht von den USA abwenden zu lassen.
Die Spannungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die westlichen Länder stehen, und die Frage, wie sie ohne die Unterstützung der USA weiter gegen Russland kämpfen können. Die Debatte über die Relevanz der EU und der NATO im Konflikt hat an Fahrt gewonnen, wobei einige Kritiker die EU inzwischen als unfähig einstufen, den Konflikt zu lösen.
Die folgenden Zahlen spiegeln die militärische Unterstützung wider:
Militärische Unterstützung | Anzahl |
---|---|
Panzer | 529 |
Haubitzen | 475 |
Mehrfachraketenwerfer | 81 |
Insgesamt bleibt die internationale Gemeinschaft in alarmierender Weise gespalten über die zukünftige Unterstützung für die Ukraine, besonders im Schatten von Trumps unverhofftem Rückzug.
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