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Großer Polizeieinsatz in Schulendorf: Waffen und Kontrollen beim MC!

Ein großer Polizeieinsatz in Schulendorf bei Schwarzenbek sorgte am Samstag für Aufsehen. Etwa 100 Einsatzkräfte der Polizeidirektion Ratzeburg und Lübeck überwachten einen Anreiseverkehr zu einer Feier im Clubhaus des Motorradclubs „Bruderschaft MC Black Area“. Dies geschah im Rahmen einer konsequenten Null-Toleranz-Strategie, die die Polizei Schleswig-Holstein verfolgt.

Bei der Kontrolle von mehr als 100 Personen und deren Fahrzeugen wurden diverse Waffen sichergestellt. Dazu gehörten Messer, Schlagringe, ein Schlagstock und sogar eine Machete. Die Polizei äußerte Unklarheit darüber, warum die Gäste diese Waffen mitgebracht hatten und hat Anzeigen gegen die betroffenen Personen gefertigt. Der Motorradclub hatte öffentlich für die Veranstaltung mit dem Titel „Special Openhouse“ geworben, das mit Drinks und einem Foodtruck beworben wurde.

Sonderkontrollen und Sicherheitsvorkehrungen

Um die Veranstaltung im Blick zu behalten und möglicheGefahren abzuwehren, hatte die Polizei Kontrollstellen eingerichtet. Die Birkenallee wurde für den Verkehr gesperrt, und die Kontrollstellen wurden durch Polizisten gesichert, die mit Maschinenpistolen ausgerüstet waren. Darüber hinaus wurden „Stopp-Sticks“ über die Fahrbahn gelegt, um mögliche flüchtende Fahrzeuge zu stoppen. Zivilfahrzeuge überwachten den Verkehr bereits an der B209, während die Einsatzorte ausreichend ausgeleuchtet und mit Zeltstrukturen versehen wurden.

Kräfte aus den Polizeidirektionen Ratzeburg und Lübeck waren an diesen Kontrollstellen im Einsatz, um die Sicherheitslage zu gewährleisten. Ähnliche Einsätze hatten bereits in den vergangenen Jahren bei Treffen anderer Motorradclubs in der Region stattgefunden.

Rockermilieus im Fokus der Behörden

Die Entscheidung der Polizei, diesen Einsatz durchzuführen, beruhte auf Erkenntnissen über die Bezüge des Motorradclubs zum Rockermilieu. In der breiteren Diskussion um die Verknüpfungen zwischen Rockermilieus und rechtsextremen Gruppierungen wird immer klarer, dass die Sicherheitsbehörden ein wachsendes Interesse an den Verbindungen zeigen. So wurden beispielsweise Verbindungen zwischen Neonazis und Rockerbanden festgestellt, die gegenseitig Schutz und Veranstaltungen unterstützen, auch wenn keine strukturelle Zusammenarbeit identifiziert werden konnte.

Behörden haben kürzlich ein vertrauliches Lagebild erstellt, welches die dynamischen Beziehungen zwischen diesen Gruppen beschreibt. Es ist bekannt, dass Rockerbanden in bestimmten Regionen, wie Brandenburg und Bayern, vermehrt mit rechtsextremen Gruppierungen interagieren, gerade bei Sicherheitsdiensten für Konzerte der rechten Szene. Männer in der Schnittmenge zwischen Rocker und Neonazi-Szene wurden identifiziert, wobei die Polizei 373 Männer mit möglichen Verbindungen ermittelt hat, die in der Vergangenheit an 290 Straftaten beteiligt gewesen sein sollen.

Trotz dieser Verknüpfungen zeigen die Mehrheit der Rockerbanden wenig Interesse an enger Zusammenarbeit mit Neonazis, um polizeiliche Aufmerksamkeit zu vermeiden. Dies erklärt sich auch durch die ähnliche Struktur beider Milieus, die geprägt ist von Männerbünden, einem speziellen Ehrbegriff und einer gemeinsamen Vorliebe für Waffen.

Der Einsatz in Schulendorf zeigt einmal mehr, wie wichtig es für die Sicherheitsbehörden ist, auf potenzielle Gefahren aus diesen Milieus zu achten. Die rechtlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, sind komplex und erfordern ein nachhaltiges Maßnahmenpaket, um weiteren Übergriffen vorzubeugen.

Weitere Informationen bietet LN Online und Spiegel, die tiefere Einblicke in die Problematik des Rockermilieus und seiner Verbindungen zu anderen Szenen bieten.

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Schulendorf, Deutschland
Beste Referenz
ln-online.de

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