
Die Hansestadt Lübeck bereitet sich auf ganz besondere Feierlichkeiten vor: Am 6. Juni 2025 jährt sich der Geburtstag des bedeutenden Erzählers Thomas Mann zum 150. Mal. mopo.de berichtet, dass in diesem Rahmen verschiedene Veranstaltungen geplant sind, die den vielseitigen Beitrag Manns zur Literatur und sein politisches Wirken zum Thema haben.
Der Höhepunkt dieser Feierlichkeiten wird ein festlicher Akt in der Kirche St. Aegidien sein, wo hochrangige Gäste, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), erwartet werden. An diesem besonderen Tag wird im St. Annen-Museum auch die Ausstellung „Meine Zeit. Thomas Mann und die Demokratie“ eröffnet.
Die Ausstellung und ihre Themen
Diese Ausstellung ist bis zum 18. Januar 2026 zu besuchen und beleuchtet Thomas Manns politische Entwicklung in den Kontext seiner literarischen Tätigkeit. Sechs entscheidende Wendepunkte seines Lebens werden hierbei im Detail nachgezeichnet. Manns Haltung zur Demokratie wurde stark von historischen Ereignissen beeinflusst, etwa durch die Ermordung von Walther Rathenau im Jahr 1922.
In der Ausstellung sind auch Originalzitate aus Manns Artikeln, Essays, Tagebüchern, Reden und Radiobeiträgen zu finden. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Manns bedeutende Rede „Meine Zeit“, die er 1950 in Chicago hielt.
Ein Leben im Zeichen der Literatur und der Demokratie
Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren und wuchs in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Er hatte insgesamt vier Geschwister. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1891 zog die Familie nach München, wo Mann seine literarische Karriere begann. Sein erster großer Erfolg war der Roman „Buddenbrooks“, für den er 1929 den Literaturnobelpreis erhielt.
In den 1920er Jahren erreichte Thomas Mann den Höhepunkt seines Ruhms, doch seine politische Haltung wandelte sich im Laufe der Zeit. Obwohl er zunächst als konservativ galt, entwickelte er sich in der Weimarer Republik zu einem Verfechter der Demokratie. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er 1933 zunächst in die Schweiz und dann 1938 in die USA, wo er das amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.
Mann engagierte sich während seines Exils aktiv gegen das NS-Regime und richtete Radiosendungen unter dem Titel „Deutsche Hörer!“ an die deutsche Bevölkerung, um zum Widerstand gegen Hitler aufzurufen. Er äußerte einmal: „Wo ich bin, ist Deutschland“, was seine tiefe Verbundenheit zu seiner Heimat auch im Exil verdeutlicht.
Nach dem Krieg kehrte Thomas Mann nach Europa zurück und lebte überwiegend in der Schweiz. Er starb am 12. August 1955 in einem kleinen Ort am Vierwaldstättersee. Seine Werke bleiben bis heute ein bedeutender Teil der deutschen Literatur und ein Zeugnis seiner politischen Überzeugungen deutschland.de.