
Ein 34-jähriger Mann wurde vom Landgericht Lübeck wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Tat ereignete sich im Juni 2024, als der Mann, Thorben S., einen Molotow-Cocktail in die Wohnung seiner Ex-Freundin sowie deren neuen Freund warf. Glücklicherweise blieb das brutale Vorhaben ohne Verletzte, da die Flasche mit der brennbaren Flüssigkeit nicht zerbrach. Die Richterin Gesine Brunkow stellte fest, dass der Angeklagte mit seiner Aktion „maximalen Schaden“ anrichten wollte, aber niemanden verletzen oder töten wollte, wie die MOPO berichtet.
Am Abend des Vorfalls hatte sich Thorben S. mit seiner Ex-Freundin und ihrem neuen Bekannten auf einem Supermarktparkplatz in Lübeck zu einem klärenden Gespräch verabredet. Die Situation eskalierte, und Thorben S. reagierte aggressiv, nachdem er mit ihrer Trennung konfrontiert wurde. Unter dem Einfluss von Crack und Alkohol folgte er dem Paar zu ihrer Wohnung, zertrümmerte ein Fenster mit einem Stein und warf mit dem Molotow-Cocktail hinein. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Haftstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten gefordert, während die Verteidigung vier Jahre und zwei Monate aufgrund versuchter Brandstiftung mit gesundheitlichen Folgen beantragte.
Richterliche Entscheidung und Therapie
Das Gericht entschied, Thorben S. nicht nur zu einer Haftstrafe zu verurteilen, sondern ordnete auch seine Unterbringung in einer Entziehungsklinik an. Dies geschieht im Zusammenhang mit seinem Drogenkonsum, der möglicherweise seine Steuerungsfähigkeit einschränkte. Ein Brandsachverständiger redete in der Verhandlung von den potentiellen Folgen: Hätte die Flasche zersprungen, hätte sich ein Feuer innerhalb von 20 Minuten ausbreiten können.
Der Prozess, der seit Dezember 2024 anhängig war, mündete in ein rechtskräftiges Urteil, da sowohl die Verteidigung, die Staatsanwältin als auch der Angeklagte auf Rechtsmittel verzichteten. Thorben S. soll nach 14 bis 15 Monaten Haft in eine sogenannte Erziehungsanstalt überführt werden, um seine Abhängigkeit zu überwinden, was der Lübecker Nachrichten ebenfalls darstellt.
Die Schwere der Tat, verbunden mit den festgestellten Mordmerkmalen wie Heimtücke und dem Einsatz gemeingefährlicher Mittel, wirft ein beunruhigendes Licht auf eskalierende Konflikte in persönlichen Beziehungen und die Gefahren, die von Drogenkonsum ausgehen. Ein umfassendes Verständnis derartiger Delikte erfordert jedoch auch eine breitere Betrachtung kriminologischer Aspekte, wie sie beispielsweise vom UNODC bereitgestellt werden.