
In Ratzeburg, wo sich das als „Horror-Haus“ bekannte Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße 70-72 befindet, wurde die seit Langem ausstehende Heizungsreparatur endlich von einem Techniker aktiviert. Mieter, darunter viele ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern, haben unter kalten und schimmligen Wohnungen gelitten. Die Schwierigkeiten werden von einem nicht erreichbaren Vermieter begleitet, was dazu führte, dass eine betroffene Mieterin einen Anwalt eingeschaltet hat. Schimmel bleibt ein ernstes Problem in den Wohnungen, und die Stadt plant weitere Schritte, um die Situation zu analysieren und zu verbessern. Laut ln-online.de ist dies ein Signal für die Notwendigkeit schnelles Handeln seitens der zuständigen Behörden.
In einer anderen aktuellen Entwicklung plant die Investorengruppe IGP medical die Übernahme des insolventen Klinikums in Geesthacht, das in Navicare umbenannt werden soll. Der Unternehmenssitz wurde nach Bad Bramstedt verlegt. Diese Übernahme könnte sowohl die medizinische Versorgung in der Region sichern als auch Arbeitsplätze erhalten. Die endgültige Entscheidung wird aber erst nach der Gläubigerversammlung Ende Februar fallen, wobei das Insolvenzverfahren voraussichtlich im Frühjahr abgeschlossen werden könnte. Diese Entwicklungen sind kontextuell wichtig, da das Klinikum Bad Bramstedt seit der Corona-Pandemie in finanzieller Schieflage war. Der Investor hinter IGP medical ist Stephan Engels, der in der Vergangenheit bereits einen Übernahmeversuch unternahm, jedoch jetzt mit einer neuem Firmierung und einem klaren Plan in den Fokus rückt. Laut ndr.de plant Engels, das Klinikum in einen Gesundheitscampus zu transformieren, der sich auf Akut- und Rehabilitation sowie Pflege konzentriert.
Finanzielle Schwierigkeiten im Gesundheitswesen
Die Übernahme des Klinikums erfolgt vor dem Hintergrund eines besorgniserregenden Trends im deutschen Gesundheitswesen. Innerhalb eines Jahres haben 34 Kliniken Insolvenz angemeldet, und 26 Träger stellten Insolvenzanträge. Viele Kliniken kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten, was dazu führt, dass Prognosen für die Zukunft düster sind. Ohne grundlegende Reformen könnte bis 2030 etwa ein Viertel aller Krankenhäuser insolvent sein. Aktuelle Daten zeigen, dass über 50 % der 600 größten Kliniken in Deutschland rote Zahlen schreiben, was die Brisanz der Situation unterstreicht. Laut tagesschau.de hat die Zahl der Krankenhausbetten seit 1991 um über 25 % abgenommen, während der Patientenzufluss teils aus den herkömmlichen Mustern heraus gewachsen ist.
Stephan Engels‘ Vorgehen, das Klinikum in einen Gesundheitscampus umzuformen, zeigt die Richtung, in die viele Investoren tendieren. Sie sehen in der Alterung der Bevölkerung, insbesondere der „Boomer-Generation“, eine Zielgruppe für zukünftige Angebote. Das Amtsgericht Neumünster hat die Übernahme am 14. Oktober 2024 bereits genehmigt, was die Schritte zur endgültigen Klärung des Schicksals der Klinik beschleunigt. Doch die Bedenken von Physiotherapeuten und Mitarbeitenden sind nicht unbegründet, da die Unsicherheiten über die Pläne des neuen Investors bleiben, auch wenn er zuvor als Berater für Klinikneubauten gearbeitet hat.
Die Veränderungen im Gesundheitssektor sind weitreichend. Es bleibt abzuwarten, ob die geplanten Reformen zur „Entökonomisierung“ der Vergütungssysteme den Druck auf Kliniken tatsächlich mindern können. Insbesondere für ländliche Kliniken, die oft weniger einträgliche Leistungen anbieten, könnte die Situation kritisch werden. Das Gesundheitsministerium steht dabei in der Kritik, unter anderem für versäumte Investitionen in Höhe von 30 Milliarden Euro, die die Zukunft der medizinischen Versorgung gefährden könnten.