
In der Neujahrsnacht gab es in Deutschland erschütternde Vorfälle mit fünf Todesopfern und zahlreichen Verletzten durch Feuerwerkskörper. Ein besonders umstrittener Tweet der Sprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, sorgte kurz nach diesen Ereignissen für Empörung. Die 26-Jährige äußerte auf der Plattform X, dass „Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, zumindest keine Frauen mehr schlagen können.“ Das Statement verknüpfte die schweren Unfälle mit dem Thema häusliche Gewalt.
Die Reaktionen auf Nietzards Äußerungen waren überwiegend negativ. Kritiker forderten sie auf, ihre Worte zu überdenken und den Beitrag zu löschen. Später reagierte die Politikerin auf die Kritik und zog ihren Tweet zurück, indem sie erklärte: „Wäre gut über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos. Jede 4. Frau wird Opfer durch (Ex)Partner. Hoffe da diskutiert ihr auch so leidenschaftlich mit.“ Diese Aussage verdeutlicht ihren Wunsch, auf die Thematik der häuslichen Gewalt aufmerksam zu machen.
Schwere Vorfälle und gesellschaftliche Diskussionen
Die Silvesternacht 2023 hinterließ nicht nur fünf Tote, sondern auch Dutzende Verletzte, darunter ein 16-Jähriger, der beinahe alle Finger seiner Hand verlor. Diese Situation führte zu einer breiten Diskussion über die Gefahren des Feuerwerks und das damit verbundene Verhalten vieler junger Männer, die in sozialen Medien aufgezeigt wurden. Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, äußerte sich ebenfalls zu dem „Macho-Verhalten“, das in der Silvesternacht und in den sozialen Medien beobachtet wurde. Er erklärte: „Ich ertrage dieses Macho-Verhalten auf den Straßen und in den sozialen Medien nicht mehr.“
Die Sozialwissenschaftlerin Susanne Schröter warnte schon im Vorfeld vor fortdauernden Gewaltausbrüchen während der Silvesternacht und betonte die erschreckende Entwicklung. Ihrer Meinung nach ermöglichten einige gesellschaftliche Faktoren, dass insbesondere junge Männer ihren Machismo ausleben könnten, wodurch die Sicherheit von Frauen und Mädchen in Frage gestellt werde.
Jette Nietzard steht seit Oktober vergangenen Jahres an der Spitze der Grünen Jugend und hatte diese Position nach einem Rücktritt ihrer Vorgänger übernommen, die aus Protest gegen die Parteiführung ihre Ämter niedergelegt hatten und die Partei verlassen hatten.
Die Diskussion um Nietzards Äußerungen und die Silvesternachtsvorfälle zeigt die verschiedenen gesellschaftlichen Probleme auf, die dringend angegangen werden müssen, darunter die häusliche Gewalt und das Verhalten junger Männer in öffentlichen und sozialen Räumen.