
Škoda Auto präsentiert sich als eines der erfolgreichsten Unternehmen innerhalb des Volkswagen-Konzerns und hat kürzlich einen bemerkenswerten Gewinnanstieg von 30 % verzeichnet. Dies geschieht amid anhaltenden Herausforderungen für VW, die mit Gewinneinbruch, Werksschließungen und drohenden US-Zöllen zu kämpfen haben. Laut Tagesschau hat Škoda die höchste Marge und Rentabilität im gesamten Konzern. Die strategische Ausrichtung unter CEO Klaus Zellmer zielt darauf ab, Škoda als ernstzunehmende Marke weiter zu etablieren, nachdem der Hersteller von einem ehemals billigen Ableger zur gefragten Automarke avanciert ist.
Ein Hinweis aus der Praxis kommt von Alexander Wendrich, einem Autohauser in Leipzig, der verdeutlicht, dass Modelle wie Fabia, Scala und Kamiq weiterhin große Beliebtheit genießen, insbesondere da Škoda auch Diesel-Modelle anbietet, die bei Familien gut ankommen. Zellmer setzt auf ein breites Produktportfolio und zwar nicht nur auf einen schnellen Umstieg in die E-Mobilität. So wird die Nachfrage nach Elektroautos in den nächsten Jahren langsamer steigen als ursprünglich erwartet, was die Transformationsgeschwindigkeit dämpft.
Produktstrategie und Elektromobilität
Im Kontext der Elektromobilität plant Škoda, seine Angebote auszubauen. Zu den neuen Modellen, die auf den Markt kommen sollen, gehören der Enyaq, Elroq und Epiq sowie ein geplantes siebensitziges SUV. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr 130 Jahre Automobilbau, was offensichtlich als Katalysator für Innovationen fungiert. Außerdem wird eine neue Unternehmensstrategie, die 2021 vorgestellt wurde, mit dem Titel „NEXT LEVEL – ŠKODA STRATEGY 2030“, die eine Fokussierung auf Internationalisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung vorsieht, verfolgt. Das Ziel ist es, bis 2030 zu den fünf absatzstärksten Automarken Europas zu gehören, wie Škoda Storyboard berichtet.
Die Markenstrategie umfasst ebenfalls eine Stärkung der Position im Einstiegssegment, einschließlich der Bereitstellung eines neuen FABIA unter einem Preis von 14.000 Euro. Ein ungewöhnliches Markenzeichen könnte auch die Aussicht auf CO₂-neutrale Produktion in allen tschechischen und indischen Werken ab 2030 sein. Im Hinblick auf die EU-Klimaziele könnte Škoda, wie bereits angedeutet, vor Herausforderungen stehen. Allerdings deuten Signalement darauf hin, dass die Zeitpläne möglicherweise gelockert werden.
Fokus auf internationale Märkte
Ein wesentliches Element der Strategie ist die internationale Expansion, insbesondere in Wachstumsregionen wie Indien, Russland und Nordafrika. Die dortigen Märkte bieten ein enormes Absatzpotenzial, wobei Škoda in Indien bereits mit der Produktion des KUSHAQ begonnen hat. Das Ziel ist es, bis 2030 die führende europäische Marke in diesen Regionen zu werden. Zudem sind Nachhaltigkeit und Diversität zentrale Bestandteile der Unternehmensstrategie, wobei bis 2030 jede vierte Management-Position von einer Frau besetzt sein soll.
Gleichzeitig ist die Effizienz ein Leitmotiv: Škoda plant, die Komplexität seines Angebots durch schrittweise Elektrifizierungen um 40 % zu reduzieren. Die Automobilbranche insgesamt sieht sich wachsender regulatorischer Anforderungen gegenüber, nicht zuletzt durch verschärfte Vorgaben zum CO₂-Ausstoß, wie von PwC hervorgehoben. Daher ist der Fokus auf alternative Antriebsstränge und nachhaltige Prozesse im gesamten Produktlebenszyklus nicht nur zukunftsfähig, sondern auch notwendig, um der Gesellschaft Rechnung zu tragen.
Insgesamt zeigt die Entwicklung von Škoda, dass das Unternehmen auf einem soliden Weg ist, stringent auf die eigenen Unternehmenswerte zu setzen und gleichzeitig auf die Herausforderungen eines sich rapide verändernden Marktes zu reagieren.