
Am 19.03.2025 blickt die Energiewirtschaft auf innovative Entwicklungen, die dazu beitragen können, die Nutzung erneuerbarer Energien zu optimieren. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Start-up RAZO Energy, das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gegründet wurde. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, erneuerbare Energie effizient zu nutzen, um Stromkosten zu minimieren und gleichzeitig die Stabilität des Stromnetzes zu fördern. RAZO Energy bietet ein intelligentes Energiemanagementsystem an, das verschiedene Energiequellen mit der Haustechnik vernetzt, um den Eigenverbrauch zu maximieren.
Das intelligente System von RAZO Energy sorgt dafür, dass Haushalte das volle Potenzial ihrer Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher ausschöpfen können. Max Schütze, Mitgründer von RAZO Energy, hebt hervor, dass viele bestehende Systeme nicht die erwartete intelligente Vernetzung bieten. Der Ansatz des Start-ups beruht auf einer cloudbasierten Plattform, die den Energiefluss dynamisch steuert. So werden beispielsweise Elektrofahrzeuge bevorzugt geladen, wenn ausreichend Solarstrom zur Verfügung steht oder die Netzstrompreise günstig sind. Diese Maßnahme hat die Betriebskosten für Elektroautooner von etwa 6 Euro pro 100 Kilometer auf durchschnittlich 2 Euro senken können.
Innovationen für Eigenverbrauch und Netzstabilität
Ein zentraler Aspekt des RAZO-Systems ist die Nutzung eines mathematischen Optimierungsmodells mit Künstlicher Intelligenz. Dieses Modell kombiniert Echtzeitmessdaten mit Prognosen zur Energieproduktion aus Photovoltaikanlagen. Dadurch wird der Ladevorgang von E-Autos und Batteriespeichern optimiert und Lastspitzen werden vermieden. Die Vernetzung vieler Haushalte durch RAZO Energy könnte nicht nur individuelle Kosten senken, sondern auch zur Stabilität des gesamten Stromnetzes beitragen. Darüber hinaus plant das Unternehmen ein Pilotprojekt für ein virtuelles Kraftwerk, das das Potenzial seines innovativen Ansatzes weiter demonstrieren könnte.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen unterstützen diese Entwicklungen, insbesondere mit dem neuen Solarspitzengesetz, welches die maximale Einspeiseleistung von Photovoltaikanlagen auf 60 % der installierten Leistung begrenzt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, Netzüberlastungen zu vermeiden und den Eigenverbrauch zu erhöhen. Betreiber von PV-Anlagen stehen dabei vor der Herausforderung, ihre Energieproduktion verstärkt auf den Eigenverbrauch auszurichten. Die Anpassung des Verbrauchsverhaltens und Investitionen in moderne Speichersysteme sind dafür unerlässlich.
Ein Ausblick auf die Energiewende
Ein wichtiger Punkt der EnWG-Novelle, die ab 2025 in Kraft tritt, ist, dass Neuanlagen keine Einspeisevergütung mehr erhalten, wenn der Börsenstrompreis negativ ist. Diese Regelung könnte Betreiber vor finanzielle Risiken stellen, insbesondere an Tagen mit hoher Sonneneinstrahlung und niedriger Netznachfrage. Vor diesem Hintergrund gewinnen intelligente Energiemanagementsysteme an Bedeutung, die eine flexible Vermarktung des erzeugten Stroms erlauben. Betreiber können erzeugte Energie in Batteriespeichern zwischenlagern und diese dann zu günstigeren Preisen verkaufen. Das fördert nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern trägt auch zur Netzstabilität bei.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass sowohl technologische Innovationen wie diejenigen von RAZO Energy als auch gesetzliche Änderungen eine bedeutende Rolle bei der Förderung der Energiewende spielen. Persönliche Unabhängigkeit vom Strommarkt und langfristige Kostensenkungen durch Eigenverbrauch werden zunehmend angestrebt. Die Kombination aus erneuerbaren Energien, smarter Technik und angepasster Gesetzgebung schafft die Rahmenbedingungen, um die Herausforderungen des Strommarktes effizient zu bewältigen.
Für weitere Informationen über RAZO Energy und deren Lösungen besuchen Sie KIT. Ein umfassender Überblick über das Solarspitzengesetz finden Sie auf MeinStrom. Für Einblicke in die EnWG-Novelle und deren Auswirkungen konsultieren Sie bitte Memodo.