
Die spanische Tennisspielerin Sara Sorribes Tormo hat überraschend eine unbestimmte Auszeit vom Profi-Tennis angekündigt. In einem emotionalen Post auf Instagram erklärte sie, dass sie sich auf ihr psychisches und physisches Wohlbefinden konzentrieren müsse. Diese Entscheidung folgt auf mehrere Jahre, in denen sie sich den Herausforderungen des Profisports, inklusive Leistungsdruck und persönlichem Stress, stellen musste. Laut op-online.de habe Sorribes Tormo betont, dass der Druck im Leistungssport zu einem Verlust an Freude und Motivation geführt hat.
Die 26-Jährige ist nicht nur für ihre sportlichen Erfolge bekannt, darunter zwei WTA-Titel und eine erlangte Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Paris, sondern auch für ihre Offenheit bezüglich mentaler Gesundheit. Sorribes Tormo erzählte, dass sie Unterstützung innerhalb der Tennisgemeinschaft suche. Diese Vorgehensweise ist entscheidend, da ihre Entscheidung möglicherweise dauerhafte Auswirkungen auf ihre Karriere haben könnte.
Unterstützung aus dem Tennisumfeld
Einige prominente Spieler haben bereits ihre Unterstützung für Sorribes Tormo ausgesprochen. So äußerte der spanische Tennisstar Carlos Alcaraz, dass er hofft, sie finde die Antworten, die sie sucht. Die Tennisgemeinschaft reagiert empathisch und erkennt die Bedeutung, die das Thema psychische Gesundheit für erfolgreiche Athleten hat.
Die Problematik psychischer Belastungen ist im Profisport gut dokumentiert. Laut einer Studie aus dem Jahr 2010 sind Athleten bis zu 640 verschiedenen Stressoren ausgesetzt. Diese Stressoren führen häufig zu psychischen Erkrankungen, wie einer Untersuchung zeigt, die viele Facetten der mentalen Gesundheit betrachtet. So sind aktive Sportler besonders anfällig für Probleme wie seelische Belastung, Schlafstörungen, Angststörungen und Depressionen.
Langfristige psychische Folgen
Die Studien zeigen, dass der Druck, der auf Sportlern lastet, nicht nur während ihrer aktiven Karriere, sondern auch nach ihrem Rücktritt anhalten kann. Auch wenn die Belastungen nach der Karriere zwar sinken, bleibt das Risiko von psychischen Problemen über dem Durchschnitt der allgemeinen Bevölkerung. Besonders beim Verlust der sportlichen Identität sind viele Athleten gefährdet.
- Psychische Belastung: 20 % (aktive Athleten) vs. 16 % (ehemalige Athleten)
- Schlafstörungen: 26 % (aktive) vs. 21 % (ehemalige)
- Depression/Angststörungen: 34 % (aktive) vs. 26 % (ehemalige)
- Alkoholmissbrauch: 19 % (aktive) vs. 21 % (ehemalige)
Die Ergebnisse heben das zunehmend wachsende Interesse an der mentalen Gesundheit von Athleten hervor, insbesondere seit 2010. Autoren der Studien plädieren für eine interdisziplinäre psychosoziale Betreuung während und nach der Karriere. Auch ein frühzeitiger Dialog über die Herausforderungen und den emotionalen Stress beim Ausscheiden aus dem Sport könnte wichtig sein.
Die Entscheidung von Sara Sorribes Tormo unterstreicht innerhalb dieses Kontextes die Notwendigkeit, über psychische Gesundheit offen zu sprechen und die Themen nicht nur im Sichtfeld des Sports, sondern auch der Gesellschaft insgesamt zu verankern.