Am 22. März 2025 erwarten hochrangige Steuerbeamte einen erheblichen Rückgang der Steuereinnahmen in den USA. Prognosen zufolge könnte der Rückgang bis zur Frist am 15. April über 10 % im Vergleich zum Vorjahr betragen. Diese Entwicklung könnte zu einem Verlust von mehr als 500 Milliarden US-Dollar an Bundesmitteln führen, während die IRS im vergangenen Jahr insgesamt 5,1 Billionen US-Dollar eingenommen hat, wie die Washington Post berichtet.
Für den Kontext: Die US-Regierung hat im Haushaltsjahr 2024 etwa 825 Milliarden US-Dollar für das Verteidigungsministerium ausgegeben. Die drohenden Einnahmeverluste werden verschiedenen Faktoren zugeschrieben, darunter Veränderungen im Verhalten der Steuerzahler und Kürzungen bei der IRS während der Amtszeit von Präsident Donald Trump. Während dieser Zeit wurden nahezu 20.000 IRS-Mitarbeiter zur Entlassung vorgeschlagen, von denen über 11.000 bereits in den Ruhestand geschickt wurden.
Wechselwirkungen zwischen Steuerverhalten und Verwaltung
Die Ressourcenknappheit hat dazu geführt, dass die IRS keine Untersuchungen mehr zu großen Unternehmen und vermögenden Steuerzahlern durchführen kann. Dies hatte zur Folge, dass zwei IRS-Kommissare seit Amtsantritt von Trump zurückgetreten sind, während die Leiterin der Compliance, Heather Maloy, vor Kurzem ebenfalls ihren Posten aufgegeben hat. Aktuelle Berichte zur Einreichung von Steuererklärungen zeigen einen Rückgang von 1,7 % bei den eingereichten Unterlagen im Vergleich zum Vorjahr.
Die IRS verlässt sich auf nicht öffentliche Gewinnprognosen, die auf verschiedenen Messungen der Steuerzahler basieren, um die erwarteten Einnahmen zu bewerten. Zudem gibt es im Internet eine Zunahme der Diskussionen über Steuervermeidung und das geltend Machen unberechtigter Abzüge. Experten sind der Ansicht, dass auch andere Faktoren, wie Naturkatastrophen und wirtschaftliche Turbulenzen, zur Abnahme der Einnahmen beitragen könnten, jedoch nicht vollständig für den Umfang des Rückgangs verantwortlich sind.
Folgen für die Staatsfinanzen
Die IRS ist dafür verantwortlich, jährlich etwa 95 % der Bundesmittel einzuziehen. Ein Einnahmerückgang könnte zu einer erhöhten Staatsverschuldung führen, die aktuell bei 36,2 Billionen US-Dollar liegt. Die Effizienz des Steuersystems und das Verhältnis von Mitarbeiteranzahl und Produktivität spielen hier eine spezielle Rolle. Eine Präsentation an die Trump-Administration hatte empfohlen, Mitarbeiterrückgänge schrittweise umzusetzen und gleichzeitig die Digitalisierungs- und Automatisierungsmöglichkeiten der IRS zu modernisieren.
Zusätzlich betonen wissenschaftliche Analysen, dass Steuerreformen ein zentrales Instrument der Wirtschaftspolitik sind, das die öffentliche Finanzierung und das Verhalten von Individuen und Unternehmen beeinflusst. Der Druck auf die Steuerverwaltung könnte neue Wege der Effizienz und Gerechtigkeit fördern, wenn die Steuerpolitiken transparent und nachvollziehbar gestaltet werden. Dies könnte auch helfen, die Einkommensungleichheit zu verringern, wie in vielen erfolgreichen internationalen Beispielen demonstriert wird, wie etwa in Estland und Irland, wo umfassende Reformen zu wirtschaftlichem Wachstum führten.
