
Die Diskussion um die Rentenbesteuerung in Deutschland wirft erhebliche Fragen auf, insbesondere für die rund 21,8 Millionen Rentner. Eine Anfrage der BSW-Chefin Sahra Wagenknecht an das Bundesfinanzministerium (BMF) hat aufgezeigt, dass Tausende Rentner ab Mitte 2025 mit einer Steuerpflicht rechnen müssen. Schätzungen zufolge könnten etwa 73.000 zusätzliche Rentner ab Sommer 2025 einkommensteuerpflichtig werden, was eine voraussichtliche Steuermehreinnahme von 4,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2024 zur Folge hätte. Das Gesamtvolumen der Steuereinnahmen aus Renten könnte bis 2025 auf 62,7 Milliarden Euro steigen, verglichen mit 55,7 Milliarden Euro im Jahr 2023 und 54,8 Milliarden Euro im Jahr 2022.
Die bevorstehende Steuerpflicht wird vor allem durch eine geplante Rentenerhöhung im Sommer 2025, die auf etwa 3,5 % geschätzt wird, verursacht. Aktuell müssen Rentner bereits seit 2012 64 % ihrer Rente versteuern, und dieser Anteil könnte für neue Rentnerjahrgänge steigen. Wagenknecht hat die Steuererhöhung vehement kritisiert und bezeichnete die Rentensteuer als „Respektlos-Steuer“. Sie fordert eine Steuerfreiheit für Rentner bis zu einem Einkommen von 2.000 Euro.
Details zur Rentenbesteuerung und Grundfreibetrag
Der Grundfreibetrag, der es vielen Rentnern ermöglicht, steuerfrei zu bleiben, wurde zum Ende des Jahres 2024 auf 11.784 Euro erhöht und soll 2025 auf 12.096 Euro steigen, bevor er 2026 weiter auf 12.348 Euro angehoben wird. Im Jahr 2023 wurden 87.000 Rentner neu steuerpflichtig, während 195.000 aufgrund der Erhöhung des Grundfreibetrags aus der Steuerpflicht herausfielen. Für 2025 wird die Anzahl der steuerpflichtigen Rentner insgesamt auf etwa 6,578 Millionen geschätzt.
Die Steuerlast der Rentner steigt voraussichtlich aufgrund zusätzlicher Einkünfte, etwa aus Beschäftigung. Während die Steuereinnahmen von Rentnern im Jahr 2021 bei 51,4 Milliarden Euro lagen, stiegen sie auf 58,6 Milliarden Euro und erreichen nun 62,7 Milliarden Euro. Die exakte Rentenerhöhung wird im Frühjahr 2025 festgelegt, basierend auf aktuellen Daten.
Die Deutsche Rentenversicherung plant, die Rentenbesteuerung zu reformieren, indem Rentenbeiträge künftig vollständig abziehbar sein sollen, während die Renten später voll steuerpflichtig werden. Wagenknecht und andere Kritiker appellieren vor der Bundestagswahl am 23. Februar an die Politik, statt Steuererhöhungen eine Entlastung der Rentner anzustreben. Die Thematik wirft nicht nur rechtliche Fragen auf, sondern betrifft auch die wirtschaftliche Sicherheit vieler älterer Menschen in Deutschland.
Für detaillierte Informationen zur Rentenbesteuerung und den bevorstehenden Veränderungen beziehen Sie sich bitte auf die Berichte von Ruhr24 und Merkur.