Deutschland

Stuhr startet Ausbildungsoffensive: Fachkräftemangel in Kitas bekämpfen!

Die Gemeinde Stuhr hat eine umfassende Ausbildungsoffensive gestartet, um dem wachsenden Fachkräftemangel im Bereich der frühkindlichen Betreuung entgegenzuwirken. Diese Initiative, die im Rahmen von „Stuhr bietet mehr!“ ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Zahl der ausgebildeten Fachkräfte in Kitas zu erhöhen, während die Anzahl der betreuten Kinder gleichzeitig ansteigt. Laut einem Bericht von Kreiszeitung sinkt die Zahl der qualifizierten Mitarbeiter in den Kitas, was die Situation zusätzlich verschärft. Bereits im Vorfeld wurden vier Stellen für nebenberufliche Ausbildungen angeboten, doch dieses Kontingent wird nun auf 25 Plätze erhöht.

Die Ausbildungsmöglichkeiten beinhalten sowohl die sozialpädagogische Assistenz als auch die Erzieherausbildung. Diese Entscheidung zur Stärkung der nebenberuflichen Ausbildung und zur Verbesserung der Betreuungssituation wurde Ende 2024 getroffen. Aktuell werden für das kommende Kindergartenjahr sieben qualifizierte Kräfte gesucht, da die Nachfrage nach Betreuungsplätzen hoch bleibt und das Angebot an Fachkräften weiter zurückgeht.

Flexiblere Ausbildungswege

Ein zentrales Merkmal der neuen Initiative ist die Flexibilität, die den angehenden Fachkräften angeboten wird. Während die Vollzeitausbildung als unattraktiv gilt – vor allem, da keine Vergütung während der Ausbildungszeit gezahlt wird –, bietet die nebenberufliche Ausbildung einen Arbeitsvertrag mit Vergütung und die Möglichkeit, Unterrichtseinheiten mit praxisnaher Ausbildung zu verbinden. Das Gehalt für Vollzeitstellen liegt zwischen 2.800 und 3.400 Euro, abhängig von der Qualifikation.

Die wöchentliche Arbeitszeit ist flexibel und kann zwischen 30 und 39 Stunden gewählt werden. Diese Maßnahme richtet sich insbesondere an Personen mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz oder an Quereinsteiger, die bereits praktische Erfahrungen im Bereich der frühkindlichen Erziehung gesammelt haben. Die Gemeinde plant außerdem, jährlich 600.000 Euro für die Ausbildung von Assistenzkräften bereitzustellen.

Herausforderungen im Kita-Bereich

Die Situation in der frühkindlichen Betreuung ist jedoch nicht nur ein lokales Problem. Laut einer Studie von Bertelsmann Stiftung fühlen sich fast die Hälfte der Kita-Mitarbeiter täglich überlastet. Diese Überlastung hat zur Folge, dass viele Beschäftigte ernsthaft in Erwägung ziehen, das Berufsfeld zu verlassen. Besonders ausgeprägt ist diese Tendenz bei Mitarbeitenden im Alter von 26 bis 30 Jahren. Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe Frühe Bildung des Bundesfamilienministeriums zur Anhebung der Fachkraft-Quote sind zwar vorhanden, wurden jedoch im Kita-Qualitätsgesetz nicht ausreichend berücksichtigt.

Im gesamten Bundesgebiet wird ein Mangel von bis zu 199.000 Erzieherinnen und Erziehern bis zum Jahr 2030 prognostiziert, vor allem in den westdeutschen Bundesländern, wo die Zahlen für benötigte Fachkräfte zwischen 20.400 und 72.500 schwanken. Dies zeigt die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung, wie sie im Bericht der Bundesregierung skizziert werden. Die Notwendigkeit, nicht nur neue ausgebildete Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch die Bedingungen für die bestehende Belegschaft zu verbessern, steht im Mittelpunkt der aktuellen Diskussionen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausbildungsoffensive in Stuhr ein wichtiger Schritt ist, um den dramatischen Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung lindern zu können. Die Kombination aus flexiblen Ausbildungsmodellen und finanzieller Unterstützung könnte ein Modell für andere Kommunen sein, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Stuhr, Deutschland
Beste Referenz
kreiszeitung.de
Weitere Infos
bertelsmann-stiftung.de

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