
Am 5. März 2025 haben die US-Behörden eine strafrechtliche Untersuchung gegen die Social-Media-Influencer Andrew und Tristan Tate eingeleitet. Florida Attorney General James Uthmeier kündigte die Ermittlungen am Dienstag an, nachdem die Brüder nach einem Reiseverbot durch die rumänischen Behörden am 27. Februar in Fort Lauderdale, Florida, eingetroffen sind. Die Tates stehen in Rumänien vor Gericht und werden beschuldigt, ein kriminelles Netzwerk für sexuelle Ausbeutung zu betreiben.
Die Tates, die doppelte US- und britische Staatsbürger sind, sind bekannt für ihre große Anhängerschaft auf sozialen Medien, wo sie wegen ihres Hass- und Frauenfeindlichen Rhetorik von verschiedenen Plattformen verbannt wurden. Laut Al Jazeera wurde die Untersuchung von Attorney General Uthmeier eingeleitet, der sein Büro anweisete, eine vorläufige Prüfung durchzuführen sowie Durchsuchungsbefehle und Vorladungen auszustellen.
Ermittlungen und Vorwürfe
Die strafrechtlichen Vorwürfe gegen die Tate-Brüder sind schwerwiegend. In Rumänien wurden sie Ende 2022 verhaftet und offiziell wegen Menschenhandels angeklagt. Andrew Tate wird zusätzlich der Vergewaltigung beschuldigt. Währenddessen haben britische Behörden ebenfalls eine Festnahme der Brüder angefordert, da sie wegen ähnlicher Vorwürfe, darunter Vergewaltigung und Menschenhandel, gesucht werden. Laut The New York Times haben vier britische Frauen, die Andrew Tate verklagt haben, die britische Regierung aufgefordert, ihre Auslieferung zu beantragen.
Florida-Gouverneur Ron DeSantis äußerte, dass die Tates nicht im Bundesstaat willkommen seien, und forderte eine Untersuchung der staatlichen Zuständigkeit bezüglich der angeblichen Verbrechen der Brüder. Andrew Tate wiederum äußerte, dass DeSantis dem Druck der Medien nachgebe und betonte sein Recht, die USA zu besuchen.
Reiseverbot und Rückkehr in die USA
Vor ihrer Rückkehr in die USA war den Brüdern über zwei Jahre lang die Ausreise aus Rumänien verboten. Dieses Verbot wurde erst aufgehoben, als die rumänischen Behörden ihre US-Pässe zurückgaben, was von verschiedenen Quellen als Ergebnis möglicher Lobbyarbeit durch Beamte des Weißen Hauses interpretiert wird. Der rumänische Außenminister Emil Hurezeanu erwähnte die Tates in einem Treffen mit Trumps Sondergesandten, während der rumänische Justizminister Radu Marinescu jeglichen Einfluss von US-Druck auf die Entscheidung zur Aufhebung des Reiseverbots zurückwies.
Die Risiken von Menschenhandel sind besonders im Internet und in sozialen Medien ausgeprägt. Gemäß einer Studie werden etwa 30% der Betroffenen online rekrutiert, wobei soziale Medien eine entscheidende Rolle spielen. Besonders gefährdet sind Kinder und Frauen, die häufig Opfer von sexueller Ausbeutung werden.
Laut weiteren Berichten sollten Eltern und Fachleute über die Gefahren der Nutzung sozialer Medien aufklären und Kindern beibringen, wie sie sicher mit Online-Interaktionen umgehen können. Menschenhändler setzen oft auf emotionale Schwächen von Jugendlichen und nutzen Methoden, um Vertrauen aufzubauen, bevor sie sie in gefährliche Situationen bringen.