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Taubenraub in Hirschau: Züchter trauert um gestohlene Wettkampf-Tauben!

Im Landkreis Amberg-Sulzbach, genauer gesagt in Hirschau, wurde ein regionaler Taubenzüchter Opfer eines schockierenden Diebstahls: Neun seiner wertvollen Wettkampf-Tauben verschwanden aus seinem Garten. Bei dem Vorfall am 16. April 2025 starben zudem zwei Taubenküken, da sie von ihrem Muttertier vernachlässigt wurden, nachdem die restlichen Vögel aufgeschreckt wurden. Der 74-jährige Züchter, der seine Tauben regelmäßig auf Ausstellungen präsentiert, sieht sich nun mit der schwierigen Situation konfrontiert, dass es bislang keine konkreten Hinweise auf den Täter gibt, was die Aufklärung des Falls erheblich erschwert.

Die emotionalen Bindungen, die viele Taubenzüchter zu ihren Tieren aufbauen, sind nicht zu unterschätzen. Diese Leidenschaft wird besonders in Belgien deutlich, wo das Züchten von Tauben nicht nur eine Tradition ist, sondern auch ein lukrativer Markt entstanden ist. Lessentiel berichtet, dass Tauben dort weit über 1,6 Millionen Euro wert sein können, während die Züchter regelmäßig berichten, dass die Diebstähle zugenommen haben. Pascal Bodengien, der Vorsitzende des Belgischen Taubensportverbandes, äußert sich besorgt über die wöchentlichen Diebstähle, die die Dürftigkeit der Sicherheitsvorkehrungen verdeutlichen.

Emotionale und finanzielle Belastungen

Für viele Züchter ist die Taubenzucht nicht nur ein Hobby, sondern eine Herzensangelegenheit. Sie investieren Jahre in die Pflege der Tiere und leiden besonders unter den emotionalen Folgen eines Diebstahls. So verlor der Züchter Frans Bungeneers im Jahr 2016 nahezu alle seine Spitzentiere und sah sich mit der Tatsache konfrontiert, dass er für seine Verluste keinen Schadenersatz erhielt. Lesentiel hebt hervor, dass durch den Diebstahl einer Taube nicht nur ein Tier verloren geht, sondern auch die Möglichkeit, an Wettflügen teilzunehmen oder die Tiere auf Auktionen zu verkaufen. Dieses Dilemma führt bei vielen Züchtern zu finanziellen Schwierigkeiten.

Die organisierte Kriminalität hat zu einem besorgniserregenden Anstieg der Taubendiebstähle geführt. Diebe bringen die gestohlenen Tauben oft in Ostblockländer, da es schwierig ist, ihre Herkunft nachzuverfolgen. Dies macht es für taubenzüchterverbände unerlässlich, ihre Mitglieder zur Vorsicht zu ermahnen und Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Diese Maßnahmen sind jedoch nicht für alle erschwinglich, und viele Züchter denken darüber nach, aufzugeben.

Ein Schatten über der Taubenzucht

Die Situation wird durch das allgemeine Bild der Tauben in der Gesellschaft weiter kompliziert. Es gibt Länder, in denen Tauben als Schädlinge betrachtet werden. So beschloss die Stadt Limburg an der Lahn im November 2023, die hiesige Taubenpopulation zu reduzieren, indem sie sie tötet. Kritiker, darunter Tierschutz-Aktivisten, haben sich gegen diesen Plan ausgesprochen, während Zahlen aus Basel zeigen, dass Tötungsaktionen nicht langfristig effektiv sind. Alternative Modelle zur Populationseindämmung, wie das „Basler Modell“, setzen auf Fütterungsverbote und Taubenschläge zur Eierentfernung, was tatsächlich zu einem Rückgang der Taubenpopulation geführt hat.

In Anbetracht der emotionalen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die sowohl Züchter als auch die Tiere selbst betreffen, bleibt abzuwarten, welche Lösungen der Markt für Taubenzüchter in Zukunft bieten kann. Die Tatsache, dass sowohl in Deutschland als auch in Belgien die Taubenzucht und die damit verbundenen Schwierigkeiten zunehmen, verlangt nach einer breiten Diskussion über den Schutz von Züchtern und ihren Tieren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Hirschau, Deutschland
Beste Referenz
pnp.de
Weitere Infos
lessentiel.lu

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