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Vortrag enthüllt: Bildung und Religion im Sozialismus der 70er!

Am Mittwoch, den 29. Januar 2025, lädt die Universität Osnabrück zu einem öffentlichen Abendvortrag unter dem Titel „Verflochtene Ungleichheiten – Bildung und Religion in der deutschen sozialistischen Gesellschaft der 1970er Jahre“ ein. Der Vortrag findet um 18.15 Uhr im Schlosshauptgebäude, Neuer Graben 29, Raum 11/213, statt und wird von Dr. Ringo Müller von der Universität Erfurt gehalten. Diese Veranstaltung bietet eine wertvolle Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit einem oft übersehenen Thema der deutschen Geschichte.

Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Analyse des nationalen Bildungsgesetzes der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Dieses Gesetz versprach gleiche Rechte für alle Bürger, ungeachtet von Geschlecht, sozialer Stellung, weltanschaulicher Überzeugung, Glaubensbekenntnis und Rasse. Dr. Müller wird jedoch die Widersprüche des Systems beleuchten, insbesondere den Konflikt, dass Religion und Kirchen als Elemente der Klassengesellschaft überwunden werden sollten.

Bildung und soziale Ungleichheiten in der DDR

Ein wesentlicher Aspekt der Diskussion befasst sich mit den Ungleichheiten, die zwischen Kindern, Jugendlichen, Schülern und Studenten in Bezug auf Bildung entstanden sind. Der Vortrag wird zudem Konflikte zwischen verschiedenen Akteuren, wie Betroffenen, Eltern, Lehrern, Bildungsfunktionären, Pfarrern und Bischöfen untersuchen. Diese Auseinandersetzungen bieten wichtige Einblicke in die komplexe Beziehung zwischen Bildung und Religion in der DDR.

Das Ziel des Vortrags ist es, neue Zugänge zur sozialistischen Bildungsgeschichte zu eröffnen und deren Bedeutung sowohl für Christen als auch für Nichtchristen herauszustellen. Diese Thematik ist besonders relevant, da in Deutschland geborene Schüler*innen der 2010er-Jahre oftmals nur über rudimentäre Kenntnisse zu den Kirchen im Sozialismus verfügen. Der gesellschaftliche Zusammenhang und die Erfahrungen der Menschen in der DDR sind Teil einer gesamtdeutschen Kirchengeschichte, die bis heute nachwirkt.

Zusätzlich wird auf die Verantwortung des Religionsunterrichts hingewiesen. Dieser soll die Relevanz der kirchlichen Zeitgeschichte im Sozialismus für die Schüler*innen erschließen und sie dazu befähigen, sich für Demokratie und gesellschaftliche Werte einzusetzen. Themen wie die Herausforderungen, die mit der Einführung der Jugendweihe ab 1954/1955 einhergingen, spielen dabei eine zentrale Rolle.

Aktuelle und zukünftige Veranstaltungen

Im Rahmen der Juniorprofessur für Kirchen- und Christentumsgeschichte, die 2023 an der Universität Osnabrück eingerichtet wurde, finden auch andere bedeutende Veranstaltungen statt. Dazu zählt eine geplante Summer School zum Thema „Christentum im geteilten und vereinten Deutschland 1949–1999“, die vom 28. Mai bis 1. Juni 2025 im Kloster Huysburg durchgeführt wird. Eine Informationsveranstaltung zu dieser Summer School ist für denselben Tag wie der Vortrag, also den 29. Januar 2025, vorgesehen.

Weitere Themen, die für das Studium und die Lehre relevant sind, umfassen die Rolle der Kirchen während der friedlichen Revolution 1989/90. Diese historischen Erfahrungen könnten studierenden Teilnehmern helfen, die Bedeutung von Religion und Kirche in sozialen Bewegungen zu erkennen und deren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft zu reflektieren.

Für Interessierte stehen umfassende Informationen über die Juniorprofessur, aktuelle Meldungen und Forschungsprojekte zur Verfügung. Für Rückfragen zu dieser Veranstaltung ist Prof. Dr. Martin Belz vom Institut für Katholische Theologie an der Universität Osnabrück erreichbar.

Zusammengefasst präsentiert der Vortrag von Dr. Müller nicht nur historische Fakten, sondern auch Anstöße für eine kritische Auseinandersetzung mit Religion und Bildung in einem sozialistischen Kontext. Das Thema lädt dazu ein, über die komplexen Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und individuellen Glaubenserfahrungen nachzudenken.

Universität Osnabrück berichtet über die Veranstaltung, die für alle Interessierten offen ist, und verweist auf die Zusammenarbeit mit Experten zur Klärung historischer Zusammenhänge und ihrer Relevanz für die heutige Bildung.

Kath-Theologie hebt die Bedeutung der Juniorprofessur und die Initiativen zur Erforschung der Kirchengeschichte in Deutschland hervor. Dies trägt dazu bei, ein tiefes Verständnis für religiöse und gesellschaftliche Themen zu fördern.

RPI Loccum stellt den notwendigen Kontext und die Herausforderungen dar, mit denen der Religionsunterricht konfrontiert ist, um die Geschichte der Kirchen im Sozialismus sowohl für Schüler*innen als auch für Lehrkräfte greifbar zu machen.

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Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück, Deutschland
Beste Referenz
uni-osnabrueck.de
Weitere Infos
kath-theologie.uni-osnabrueck.de

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