
In einem emotionalen Finale für die beiden Biathlon-Stars Johannes Thingnes Bö und Tarjei Bö endete am 23. März 2025 ihre beeindruckende Karriere beim letzten Weltcup-Rennen in Oslo, dem Holmenkollen. Vor heimischem Publikum feierte die Menge die Brüder, die gemeinsam den Abschied von der Weltbühne des Biathlons nahmen. Sebastian Samuelsson aus Schweden setzte sich dabei im Massenstart durch und sicherte sich den Sieg mit einer Strafrunde. Das Rennen bot spannende Wettkämpfe und zeigte die letzten Schritte der Bö-Brüder in einem Sport, den sie über Jahre geprägt haben.
Johannes Thingnes Bö, die Biathlon-Ikone, erzielte im letzten Rennen einen 7. Platz mit vier Schießfehlern und einem Rückstand von 41,1 Sekunden. Tarjei Bö beendete das Rennen auf dem 23. Platz, nachdem auch er eine Strafrunde ziehen musste und mit einem Rückstand von 3:04,4 Minuten das Ziel erreichte. Die Leistungen der Brüder reichten nicht an ihre gewohnte Dominanz heran, was jedoch den emotionalen Abschied nicht schmälerte. Philipp Nawrath war der beste deutsche Biathlet auf dem 15. Platz, gefolgt von Danilo Riethmüller (22.) und Justus Strelow (27.). Philipp Horn blieb aufgrund gesundheitlicher Bedenken dem Rennen fern.
Karrierehöhepunkte und Abschied
Johannes Thingnes Bö kann auf eine herausragende Karriere mit insgesamt 80 Weltcup-Einzelsiegen und fünf großen Kristallkugeln zurückblicken. Er wurde mit seinen Titeln 21 bis 23 zum alleinigen Rekordweltmeister und überholte damit die Legende Ole Einar Björndalen. Tarjei Bö hingegen feierte dreimal Olympiagold, einen Gesamtsieg im Weltcup und darf sich über insgesamt zwölf Weltmeistertitel freuen. Beide Brüder haben nach dem Rennen angekündigt, mehr Zeit mit ihren Familien verbringen zu wollen, da sie den Aufwand für die Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz als zu groß empfinden.
Die emotionale Atmosphäre am Holmenkollen wurde durch die Unterstützung der Fans verstärkt, die die Bö-Brüder für ihre Leistungen über die Jahre zelebrierten. Johannes Thingnes Bö hatte zuvor in sozialen Medien seinen Bruder aufgerufen, das Rennen gemeinsam zu bestreiten, was den emotionalen Wert des Abschieds erhöhte. Während das Rennen seine eigenen Herausforderungen bot, war der Hauptfokus auf den beiden Biathleten und ihrem letzten Auftritt gerichtet.
Platzierungen und zukünftige Entwicklungen
Im Massenstart-Rennen wollte jeder Athlet seine beste Leistung abrufen. Samuelsson erkämpfte sich den ersten Platz vor Eric Perrot aus Frankreich und Endre Strömsheim aus Norwegen. Der Abstand zwischen den drei Athleten betrug gerade mal 9,3 Sekunden. Der beste deutsche Athlet, Roman Rees, erreichte schließlich Platz 15 mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 1:36,8 Minuten. Nawrath verlor mit drei Schießfehlern seinen Podestplatz und fiel auf Platz 20 zurück.
Mit dem bevorstehenden Abschied von den Brüdern wird die Biathlonszene vor neuen Herausforderungen stehen. Die Internationale Biathlon-Union hat bereits den Weltcup-Kalender von 2026 bis 2030 veröffentlicht, der spannende Wettkämpfe in verschiedenen Ländern verspricht, darunter auch Oberhof und Otepää. Die nächste Weltmeisterschaft findet 2027 in Estland statt, während die Olympischen Spiele 2026 in Frankreich im Mittelpunkt stehen werden.
Da die Brüder ihren Rücktritt bekanntgeben, fragt sich die Biathlon-Community, wie sich die Dynamik in diesem Sport verändern wird. Ihre Abwesenheit wird einen bedeutenden Platz hinterlassen, der nur schwer zu füllen sein wird.