
Am 22. Februar 2025 fand in Deutschland eine vorzeitige Bundestagswahl statt, die mehrere bedeutende Veränderungen im politischen Landschaft des Landes mit sich brachte. Wie MDR berichtet, gab es dabei bemerkenswerte Unterschiede in den Ergebnissen zwischen Stadt und Land, insbesondere bei den etablierten Parteien wie der SPD, den Grünen und der FDP.
Ein auffälliges Ergebnis erzielte die neu gegründete Partei BSW, die in jeder Gemeinde Stimmen erhielt. Besonders erfolgreich war sie in Kleinschwabhausen im Weimarer Land mit einem bemerkenswerten Stimmanteil von 20,3 Prozent. In einem weiteren Beispiel wurde im Wahlkreis 192 (Erfurt – Weimar – Weimarer Land II) eine große Lücke zwischen Erst- und Zweitstimmenergebnis festgestellt.
Ergebnisse der Bundestagswahl
Die Linkspartei kam bei den Zweitstimmen auf 22,1 Prozent, während die AfD 26,9 Prozent erreichte. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der im Rahmen der sogenannten „Mission Silberlocke“ für den Bundestag kandidierte, konnte den Wahlkreis mit 36,8 Prozent der Erststimmen für sich gewinnen. Seinen schärfsten Widersacher, den AfD-Kandidaten Alexander Claus, übertraf er deutlich, der 26,7 Prozent der Erststimmen erhielt. Dieser Sieg markiert Ramelows Wechsel vom Landtag in den Bundestag.
Insgesamt hatten 59,2 Millionen Bürger die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben, was 1,2 Millionen weniger ist als bei der letzten Wahl im Jahr 2021. Von den Wahlberechtigten waren 30,6 Millionen Frauen und 28,6 Millionen Männer, darunter auch 2,3 Millionen Erstwähler, was etwa 3,9 Prozent der Wahlberechtigten entspricht. Allerdings konnten rund 400.000 junge Menschen aufgrund des vorgezogenen Wahltermins nicht wählen, was die Wahlbeteiligung zusätzlich beeinflusste.
Wahlstruktur und Teilnehmer
Der Bundestag wird künftig auf maximal 630 Mandate reduziert, wobei das Wahlsystem überarbeitet wurde. Die Sitzverteilung erfolgt nur durch Zweitstimmen, Überhang- und Ausgleichsmandate wurden abgeschafft. Dies führte dazu, dass lediglich 29 Parteien an der Wahl teilnahmen, verglichen mit 47 im Jahr 2021. Zu den Parteien, die in allen 16 Bundesländern vertreten sind, gehören die SPD, die Grünen, die FDP, die AfD, Die Linke sowie die Freien Wähler, Volt, MLPD, Bündnis Deutschland und BSW. Die CDU tritt in allen Ländern außer Bayern an, während die CSU nur in Bayern aufgestellt wurde.
Insgesamt gab es 4.506 Kandidaten, wovon 1.422 Frauen waren, was einem Anteil von etwa 32 Prozent entspricht. Dies ist leicht geringer als der Anteil der weiblichen Kandidierenden in 2021. In diesem Jahr traten auch fünf Kanzlerkandidaten an: Friedrich Merz (CDU), Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Alice Weidel (AfD) und Sahra Wagenknecht (BSW). Zudem stellte die FDP Christian Lindner als Spitzenkandidaten auf. Die Linke ging mit einem Spitzenduo, bestehend aus Heidi Reichinnek und Jan van Aken, ins Rennen.
Die Wahl fand in 299 Wahlkreisen statt, und die Zahl der Wahlhelfer belief sich auf voraussichtlich 675.000 in rund 90.000 Wahlbezirken. Der neue Bundestag, der aus diesen Wahlen hervorgeht, wird mit Spannung erwartet, da die Ergebnisse nicht nur die politische Landschaft, sondern auch die zukünftige Richtung Deutschlands erheblich beeinflussen könnten.
Weiterführende Informationen zu den Wahlergebnissen finden Sie in einer detaillierten Analyse von Spiegel und auf Tagesschau.