Weimar

Erinnerungskultur stärken: Weimar eröffnet neue NS-Gedenkmedien!

Die Bauhaus-Universität Weimar hat kürzlich neue Erinnerungsmedien zur NS-Geschichte eingeführt, um die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu fördern. Diese Informationsmaterialien, die sowohl Informationstafeln als auch interaktive Elemente umfassen, sollen dazu beitragen, die Geschichte der Orte auf dem Campus und deren Verbindungen zu den Verbrechen des Nationalsozialismus zugänglich zu machen. Projektleiter Jannik Noeske hebt die Verantwortung der Universität hervor, aktiv mit dieser historischen Thematik umzugehen. Das Projekt wird vom Präsidium der Universität gefördert und umfasst verschiedene Vermittlungsformate für Studierende, Forschende und die Stadtgesellschaft.

Die offizielle Einweihung der Erinnerungsmedien findet am Montag, dem 27. Januar 2025, um 15 Uhr in der Belvederer Allee 6 in Weimar statt. Das Programm der Veranstaltung beinhaltet Expertenvorträge sowie einen Rundgang zu Erinnerungsorten. Diese Initiative folgt auf die Umbenennung des größten Hörsaals der Universität in „Maurice-Halbwachs-Auditorium“ im Dezember 2024, was die Bemühungen der Universität zur Ergänzung der Erinnerungslandschaft in Weimar unterstreicht. Weitere Informationen zu diesem Thema sind auf der Website der Universität verfügbar.

Die Ausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“

Parallel zu diesen Entwicklungen wird von der Klassik Stiftung Weimar die Sonderausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“ präsentiert, die sich von März 2022 bis September 2024 erstreckt. Diese Ausstellung, die vom 8. Mai bis 15. September 2024 in verschiedenen Einrichtungen wie dem Bauhaus-Museum Weimar und dem Schiller-Museum zu sehen sein wird, thematisiert die Verstrickungen der Bauhaus-Angehörigen mit dem Nationalsozialismus nach 1933. Dazu gehören auch die ehemaligen Lehrenden und Studierenden, die in der Zeit von „Entartete Kunst“ betroffen waren.

Der Anlass dieser umfassenden Ausstellung war das 2019 begangene Gründungsjubiläum des Bauhauses. Die Kurator*innen der Ausstellung – Dr. Anke Blümm, Prof. Dr. Elizabeth Otto und Prof. Dr. Patrick Rössler – gehen der Frage nach, wie Künstler*innen und deren Arbeit in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft stehen. Die Ausstellung umfasst etwa 250 Objekte und beleuchtet, wie moderne Gestaltung nie immun gegen die Verführungen totalitärer Regime war. Ein zentrales Thema ist die Rolle von Künstler*innen in der Kunstproduktion zur Zeit des Nationalsozialismus und die ambivalenten Haltungen, die sie einnahmen.

Einblicke in die Vergangenheit

Die Ausstellung gliedert sich in drei Abschnitte: „Politische Kämpfe um das Bauhaus 1919–1933“, „Abgehängt – Beschlagnahmt – Angepasst 1930/1937“ und „Lebenswege in der Diktatur, 1933–1945“. Sie untersucht die komplexen Beziehungen zwischen den Bauhaus-Angehörigen und der Nationalsozialistischen Bewegung. Im Fokus stehen die Biografien von etwa 60 Personen, deren Erlebnisse zwischen Verfolgung, Widerstand und Anpassung schwankten.

Die Präsentation zeigt mehr als 400 Objekte, die als Produkte einer ambivalenten Moderne historisiert werden. Diese Darstellung zielt darauf ab, den Besuchern ein umfassendes Bild dieser tragischen Zeit zu vermitteln, und erinnert an die Verantwortung der Gesellschaft, sich aktiv mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen.

In Anbetracht all dieser Aktivitäten wird deutlich, dass sowohl die Bauhaus-Universität Weimar als auch die Klassik Stiftung Weimar bedeutende Anstrengungen unternehmen, um das Bewusstsein für die dunklen Kapitel der Vergangenheit zu schärfen und eine kritische Reflexion über die Rolle des Bauhauses im Nationalsozialismus zu ermöglichen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Belvederer Allee 6, 99425 Weimar, Deutschland
Beste Referenz
uni-weimar.de
Weitere Infos
klassik-stiftung.de

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