
In einer umfassenden Untersuchung zur interkommunalen Zusammenarbeit in Südthüringen zeigt ein aktuelles Projekt der Bauhaus-Universität Weimar neue Wege auf, die sowohl Mobilität, Energie, als auch Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement betreffen. Diese Studie zielt darauf ab, die Chancen einer Zusammenarbeit für die zukünftige Regionalentwicklung zu beleuchten. Dabei spielt die positive Wahrnehmung der Kooperation zwischen Städten wie Suhl und Zella-Mehlis sowie umliegenden Gemeinden eine entscheidende Rolle. Bürgermeister André Knapp von Suhl hebt hervor, dass solche Kooperationen nicht nur die Lebensqualität steigern, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen.
Das interdisziplinäre Projekt ist Teil des Programms „Räume in Transformation Thüringen“ (RiTT) und wird durch universitäre Mittel im Rahmen der „NEB.Regionallabore“ gefördert. Das Studienprojekt bietet den Studierenden die Möglichkeit, praxisnahe Erfahrungen zu sammeln und aktiv in Planungsprozesse einzugreifen. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit werden voraussichtlich ab April/Mai 2025 auf der Projektseite veröffentlicht, was die weitere Diskussion und Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse fördern könnte.
Interkommunale Kooperation als Lösung für Wohnungsprobleme
Zusätzlich zu den Bemühungen in Südthüringen wird auch auf bundesweiter Ebene an Lösungen für Wohnungsversorgungsprobleme gearbeitet. Das Forschungsprogramm „Modellvorhaben der Raumordnung (MORO)“, durchgeführt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), analysiert vier Modellregionen: die Städteregion Aachen, den Mittleren Oberrhein, Hochrhein-Bodensee und die Region Berlin-Brandenburg. Ziel dieser Untersuchungen ist es, effektive Konzepte für den Wohnungsbau zu entwickeln und interkommunale Zusammenarbeit zu fördern.
Die in diesen Regionen erarbeiteten nachhaltigen Wohnstrategien beinhalten die Erstellung kommunaler Steckbriefe, die Wohnbedarfsprognosen und Handlungsempfehlungen umfassen, sowie die Entwicklung interkommunaler wohnbaulicher Entwicklungskonzepte. Dies soll ein kooperatives Wohnentwicklungsmanagement ermöglichen, um an verschiedene Bedürfnisse angepasstes Wohnraummanagement zu gewährleisten.
Globale Perspektiven und lokale Herausforderungen
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt diese Initiativen, indem sie den Interessenausgleich in der urbanen Entwicklung fördert. Die GIZ konzentriert sich auf die nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden und arbeitet eng mit Regierungen, Verwaltungen und der Zivilgesellschaft zusammen. Ein essentielles Ziel hierbei ist es, regionale Potenziale zu nutzen und Chancengerechtigkeit zu fördern.
Bei der Umsetzung ihrer Strategien legt die GIZ großen Wert auf Bürgernähe und gute Regierungsführung. Dazu gehört die Förderung von Inklusion und Sicherheit, um den Bedürfnissen benachteiligter Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden. Auch die Schaffung resilienter Städte und die Etablierung von interkommunalen Netzwerken sind zentrale Elemente ihrer Arbeit.
Insgesamt zeigen sowohl das Projekt an der Bauhaus-Universität Weimar als auch die Initiativen des MORO-Programms und der GIZ, dass durch innovative interkommunale Kooperationen sowohl lokale als auch regionale Herausforderungen angegangen werden können. Im Sinne der Gemeinschaft wird damit nicht nur die Lebensqualität erhöht, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der betroffenen Regionen gestärkt.