
In Apolda wurde ein Schweinekopf vor dem Prager-Haus abgelegt. Der Vorfall ereignete sich zwischen Freitag, 14 Uhr, und Samstag, 11.40 Uhr. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) und Innenminister Georg Maier (SPD) reagierten entsetzt auf diese schockierende Tat. Das Prager-Haus ist ein Gedenk- und Erinnerungsort für die unter den Nationalsozialisten deportierte und ermordete jüdische Familie Prager und steht für die Bewahrung der jüdischen Geschichte sowie die Auseinandersetzung mit der Verfolgung während des Nationalsozialismus.
Das Ablegen des Schweinekopfes wird als Volksverhetzung gemäß Paragraf 130 Strafgesetzbuch verfolgt. Die Kriminalpolizei hat bereits die Spurensuche und -sicherung übernommen, während der Staatsschutz ermittelt. Die Polizei bittet um Hinweise zur Aufklärung der Tat. Voigt und Maier verurteilen die Schändung des Prager-Hauses aufs Schärfste und betonen, dass es keinen Raum für Antisemitismus geben darf.
Ähnliche Vorfälle und antisemitische Straftaten in der Region
Die Politiker betonen, dass die Tat eine inakzeptable Grenzüberschreitung und einen klaren Ausdruck von Antisemitismus darstellt. In der Region gab es zuletzt überdurchschnittlich viele antisemitische Straftaten. Das Prager-Haus erinnert an die von Nationalsozialisten verfolgte Familie Prager, deren Mitglied Bernhard Prager 1944 im KZ Theresienstadt ermordet wurde. Ein Verein hatte das ehemalige Geschäfts- und Wohnhaus von Prager erworben, saniert und dort einen Gedenk- und Lernort eingerichtet, um die Erinnerung wachzuhalten, wie mdr.de berichtet.