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Toter Pottwal vor Sylt: Hoffnung auf Aufklärung durch neue Proben!

Vor rund zwei Monaten wurde der Kadaver eines Pottwals vor der Küste von Sylt entdeckt. Der tote Walbulle, der bereits am 17. Februar tot gefunden wurde, hat eine Länge von 14,3 Metern und wog zwischen 10 und 15 Tonnen. Allerdings erregte sein Tod nicht nur durch seine Größe Aufmerksamkeit, sondern auch durch die unglückliche Ursache: Erstickung durch sein eigenes Gewicht wird als die wahrscheinliche Todesursache angenommen. Pottwale sind typischerweise an die Bewegungen in offenen Wassersäulen angepasst, kennen jedoch die Gezeitengewässer nicht, was zu diesem tragischen Vorfall führte berichtet die MOPO.

Joseph Schnitzler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum, erklärte, dass Pottwale, wenn sie in flaches Wasser geraten und auf Grund liegen, durch ihr eigenes Gewicht erdrückt werden können. Experten sind sich jedoch bisher unsicher, warum der Wal in die flache Nordsee geriet. Mögliche Erklärungen reichen von Klimawandel und gestörten Magnetfeldern bis hin zu Steigerungen im Schiffsverkehr. In der Vergangenheit gab es schon ähnliche Vorfälle, etwa 2016, als 30 Pottwale in der Nordsee verunglückten fügt die MZ hinzu.

Analysen und Untersuchungen

Der Kadaver wurde umgehend zerlegt, und seine Teile wurden zur Tierkörperbeseitigung in die Gemeinde Jagel gebracht. Wissenschaftler untersuchen derzeit Proben des Wals, die nach Belgien versandt wurden, um das toxikologische Profil des Tieres zu erstellen. Dabei sollen insbesondere Chemikalien und Schadstoffe untersucht werden, zu denen auch PCB und verbotene Pestizide gehören, die im Fettgewebe von Walen nachgewiesen werden können. Diese Analysen sind wichtig, um Rückschlüsse auf die Umweltbelastungen zu ziehen, denen diese Tiere ausgesetzt sind berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Zudem werden die Proben vom ITAW in Büsum untersucht. Joseph Schnitzler äußerte die Hoffnung, dass die Schadstoffkonzentration in zukünftigen Analysen zurückgeht. Die umfangreichen Untersuchungen sollen nicht nur die toxikologischen Eigenschaften, sondern auch die genetische Herkunft des Wals klären. Ergebnisse dieser Analysen werden im Sommer erwartet.

Ausstellung auf Sylt

Ein bemerkenswerter Aspekt des Vorfalls ist die geplante Ausstellung des Unterkiefers des Pottwals, der auf Sylt verbleiben wird. Er soll künftig im Erlebniszentrum in List ausgestellt werden, um das Bewusstsein für den Schutz dieser majestätischen Tiere zu fördern. Wissenschaftler betonen die Bedeutung der Aufklärung über die Gefahren, die Pottwale in der Nordsee bedrohen und die dafür verantwortlich sein könnten, dass sie in gefährliche Gewässer geraten.

Der Fall des Pottwals vor Sylt wirft nicht nur ethische Fragen über den Schutz der Meeresbewohner auf, sondern zeigt auch die Herausforderungen, mit denen Wissenschaftler konfrontiert sind, wenn sie sich mit diesen komplexen ökologischen Fragen auseinandersetzen.

Statistische Auswertung

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Sylt, Deutschland
Beste Referenz
mopo.de
Weitere Infos
mz.de

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