
Am 17. März 2025 ereignete sich ein tragischer Vorfall vor der Küste Zyperns, wo mindestens sieben Leichen nach dem Kentern eines Bootes mit Flüchtlingen geborgen wurden. Nach Angaben von Al Jazeera wird eine unbestimmte Anzahl an Personen weiterhin vermisst. Zwei Überlebende wurden am Montag aus internationalen Gewässern, etwa 30 Seemeilen südöstlich von Zypern, gerettet.
Das zypriotische Such- und Rettungszentrum mobilisierte Boote und Flugzeuge, um nach weiteren Überlebenden zu suchen, ohne jedoch nähere Angaben zu den Opfern zu machen. Ein Überlebender berichtete, dass sich etwa 20 Syrer an Bord des gesunkenen Bootes befanden, das vom Hafen Tartous ausgelaufen war. Zypern, das weniger als 200 Kilometer von den Küsten Syriens und Libanons entfernt liegt, ist eine bekannte Route für Flüchtlinge, die auf der Suche nach Sicherheit sind.
Hintergrund der Flüchtlingskrise
Die Ursachen für die Migration über das Mittelmeer sind vielschichtig und hängen oft mit schlechten Lebensbedingungen, kriegerischen Konflikten und einem Mangel an Perspektiven in den Herkunftsländern zusammen. Laut Wikipedia sind über 220.000 Menschen im Jahr 2023 die zentrale Mittelmeerroute geflüchtet, die als die gefährlichste Route gilt und mit tausenden jährlichen Ertrinkungen verbunden ist.
Die Zahlen sind alarmierend. Nach UN-Daten ertranken im vergangenen Jahr 125 Flüchtlinge im östlichen Mittelmeer, wobei die tatsächliche Zahl möglicherweise höher ist. NGOs und Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Situation scharf und fordern eine stärkere Verantwortung der EU-Staaten für die Seenotrettung und die Sicherstellung sicherer Fluchtwege.
Aktuelle Entwicklungen in Zypern
Zypern steht an einem kritischen Punkt in Bezug auf die Flüchtlingssituation. Laut Frontex sind die irregulären Grenzübertritte über das östliche Mittelmeer gestiegen, trotz eines allgemeinen Rückgangs im Block. In Nicosia wurden die meisten neuen Asylanträge pro Kopf in der EU registriert, jedoch ist ein Rückgang um 69 Prozent der Asylanträge von 2022 bis 2024 verzeichnet worden.
Die zypriotische Regierung hat festgestellt, dass immer mehr syrische Flüchtlinge um die Rückkehr in ihre Heimat bitten, seit der Sturz von Präsident Bashar al-Assad im Dezember. So beantragen im Durchschnitt 40 Syrer pro Tag die Rückkehr, was zu einem beispiellosen Trend führt: Erstmals verlassen mehr Asylsuchende Zypern, als ankommen.
Diese Entwicklungen spiegeln nicht nur die humanitäre Notlage wider, sondern werfen auch die Frage auf, wie die EU mit der Flüchtlingskrise umgeht. In Zusammenarbeit mit Nordafrika unternimmt die EU Anstrengungen, um Migration in die EU zu verhindern, was oft als unzureichend angesehen wird. Laut bpb.de bleibt die Seenotrettung eine rechtlich und moralisch heikle Angelegenheit, wobei die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht ausreichend auf die Bedürfnisse von Flüchtlingen eingehen.
Die Situation im Mittelmeer erfordert dringende Maßnahmen und ein Umdenken in der Migrationspolitik der EU, da die Zahl der Todesopfer trotz gesunkener Ankunftszahlen steigt. Der Vorfall vor Zypern ist ein eindringliches Beispiel für die Herausforderungen, denen sich sowohl Migranten als auch europäische Staaten gegenübersahen.