Deutschland

Trauriges Ende einer Ära: Kneipe Alt-Bövinghausen schließt nach 100 Jahren!

Die Schließung der Kneipe „Alt-Bövinghausen“ in Dortmund-Bövinghausen markiert das Ende eines bedeutenden Kapitels in der Geschichte der Kneipenkultur im Ruhrgebiet. Nach über 100 Jahren treuer Dienste hat die langjährige Wirtin Wilma Wünsche die Entscheidung getroffen, die Tore ihres Lokals zu schließen. Diese Entscheidung fiel im Rahmen ihrer Ankündigung, mit 80 Jahren in den Ruhestand zu treten. Wilma Wünsche führte das ikonische Etablissement seit den 1960er Jahren und hat über 50 Jahre lang die Geschicke der Kneipe geleitet.

Die „Alt-Bövinghausen“ wurde 1921 von Margarethe und Gustav Kowalke an der Bockenfelder Straße 273 eröffnet. Nachdem die Zeche Zollern 1955 die Förderung einstellte, blieb die Kneipe dennoch ein Anlaufpunkt für die Bewohner. Wilma und Manfred Wünsche übernahmen das Lokal zu einem Zeitpunkt, als die Kneipenkultur im Ruhrgebiet bereits eine lange Tradition hatte, die eng mit der Geschichte der Region verbunden ist.

Ein Treffpunkt der Gemeinschaft

Die „Alt-Bövinghausen“ war nicht nur ein Ort, um ein kühles Bier zu genießen; sie war ein sozialer Treffpunkt, an dem Veranstaltungen wie Frühschoppen, Knobelrunden und Karnevalsfeiern stattfanden. In einer Zeit, in der das Ruhrgebiet einen dramatischen Wandel durchlief, blieb die Kneipe ein Ort der Solidarität und des Austausches. Diese Momentaufnahmen der Lebensrealität fanden auch während und nach der Corona-Pandemie statt, die die Gastronomie vor große Herausforderungen stellte.

In den letzten zwei Monaten hatte sich das Lokal jedoch weitgehend in einem stillen Zustand befunden; die Fenster waren mit Jalousien verhängt und die Getränkekarten verschwunden. Es bleibt unklar, was als Nächstes mit den Räumlichkeiten geschehen wird. Interessenten sollen jedoch bereits Interesse an den Räumen gezeigt haben, was einen langen Leerstand verhindern könnte.

Ein Stück Stadtteilgeschichte stirbt

Die Schließung der „Alt-Bövinghausen“ wird als Verlust eines wichtigen Stücks Stadtteilgeschichte angesehen. Kneipenkultur im Ruhrgebiet, tief in der Identität der Region verwurzelt, bietet Einblicke in die Geschichte der Arbeiterbewegung. Auch die traditionelle Gastlichkeit bleibt in der Erinnerung lebendig, auch wenn viele alte Kneipen verschwinden.

Nichtsdestotrotz bleibt die Kneipenszene im Ruhrgebiet durch ihren sozialen Charakter und die vielfältigen Angebote bestehen. Von klassischen Eckkneipen bis zu modernen Craft-Beer-Bars repräsentiert die Kneipenkultur ein wichtiges Kulturgut. Sie wurde nicht nur von den Veränderungen der vergangenen Jahre beeinflusst, sondern bleibt auch ein zentraler Teil der Gemeinschaft im Ruhrgebiet.

Ein weiteres Kapitel schließt sich mit der Schließung der „Alt-Bövinghausen“, deren Bedeutung über die Grenzen Dortmunds hinausgeht. Der Verlust eines kulturellen Erbes wie dieses weckt Erinnerungen an eine Zeit, in der die Kneipe ein unverzichtbarer Teil des Lebens in der Region war. Die Erinnerung und das Erbe, das sie hinterlässt, wird weiterhin wichtige Werte für die nachfolgenden Generationen repräsentieren.

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Bockenfelder Straße 273, 44357 Dortmund, Deutschland
Beste Referenz
ruhr24.de
Weitere Infos
ruhrnachrichten.de

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