Deutschland

Trump droht mit 50% Zöllen: Handelskrieg oder Verhandlungslösung?

Am heutigen 7. April 2025 droht US-Präsident Donald Trump China mit drastischen Zollmaßnahmen. Konkret plant er zusätzliche Zölle von 50 Prozent, sofern China nicht bis Dienstag die bereits bestehenden Gegenzölle von 34 Prozent auf US-Produkte zurücknimmt. Andernfalls sollen die neuen Zölle am Mittwoch in Kraft treten. Trump hat China als „größten Übeltäter“ bezeichnet und scharfe Kritik an den Vergeltungszöllen geübt. Diese drohenden Maßnahmen sorgen weltweit für Verunsicherung und belasten die Finanzmärkte. Zudem warnt US-Notenbankchef Jerome Powell vor einer steigenden Inflation und einem verlangsamten Wirtschaftswachstum in den USA, was die angespannte Situation weiter verschärft.

Die Europäische Union geht unterdessen einen diplomatischen Weg und bemüht sich um Deeskalation. Die EU hat den USA ein Abkommen zur gegenseitigen Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter unterbreitet. Dieses Angebot, das bereits vor den jüngsten Drohungen Trumps Gespräche in Gang setzen sollte, wurde am Freitag erneuert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hebt hervor, dass die Thematik des Freihandels bei Autos bereits mehrfach erörtert wurde, jedoch ohne eine adäquate Antwort seitens der USA.

Strategien der EU

Inmitten dieser Angriffe plant die EU, sich auf zwei Ansätze zu konzentrieren. EU-Staaten möchten einerseits eine Drohkulisse aufbauen, während sie gleichzeitig den Dialog suchen. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic hat klar gemacht, dass Plan A das Verhandeln ist, während Plan B eine entschlossene Reaktion auf die US-Zölle umfasst. Trotz eines im Februar unterbreiteten Vorschlags für einen Freihandelsdeal sieht Sefcovic keine schnellen positiven Reaktionen von Seiten der USA. Die Verhandlungen befinden sich gegenwärtig in einem frühen Stadium, und die USA betrachten Zölle als eine notwendige Maßnahme zur Korrektur von Handelsungleichgewichten.

Die EU bereitet möglicherweise auch Vergeltungsmaßnahmen vor. Am kommenden Mittwoch sollen erste Maßnahmen gegen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aktiviert werden. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Wiedereinführung von Sonderzöllen auf US-Produkte, darunter Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter. Sefcovic betont jedoch, dass die EU nicht endlos auf greifbare Fortschritte warten kann und wird gegebenenfalls entschlossene Schritte einleiten.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Historischer Kontext

Ökonomen weltweit äußern Unverständnis über Trumps aggressive Zollpolitik und warnen vor den potentiell verheerenden wirtschaftlichen Konsequenzen. Erinnerungen an die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre werden wach, die mit dem Smoot-Hawley-Zollgesetz einherging. Dieses führte damals zu einer weltweiten Zoll-Eskalation und reduzierten den globalen Handel um zwei Drittel. Roberto Azevdo, ehemaliger Generaldirektor der Welthandelsorganisation, hebt hervor, dass ähnliche Entwicklungen in der heutigen Situation drohen.

Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Europas bei der ING Bank, bringt die Parallelen zu den 1930er Jahren in Bezug auf Protektionismus und Zölle zur Sprache. Während Jörg Krämer von der Commerzbank eine differenzierte Sichtweise vertritt und erklärt, dass die Zölle damals zwar zur ökonomischen Depression beitrugen, aber auch andere Faktoren eine Rolle spielten. Er hebt hervor, dass die heutige wirtschaftliche Situation sich deutlich von der damaligen unterscheidet, da es in den USA nahezu Vollbeschäftigung gibt. Allerdings warnt er, dass die Zölle negative Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft und letztlich auf die weltwirtschaftliche Gesamtlage haben könnten.

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