
Donald Trump plant die Einführung hoher Zölle auf Weine aus Europa, die am 2. April 2025 verkündet werden sollen. Diese Maßnahme wird von Trump als erste große Handlung seiner neu gewonnenen Macht präsentiert. Die Zölle könnten bis zu 200 Prozent auf europäische Weine und Spirituosen betragen, wobei insbesondere französische und italienische Luxusprodukte im Fokus stehen. Dies hat bereits zu besorgten Reaktionen in der europäischen Weinindustrie geführt, während Italiens Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida gelassen bleibt, obwohl Besorgnis über die Situation herrscht. Laut op-online.de betont Trump, dass die Maßnahmen gegen alle europäischen Länder gerichtet sind und nennt diese als Teil eines umfassenderen Handelskriegs, der als Reaktion auf geplante EU-Zölle auf US-Whiskey entstanden ist.
Die italienische Weinindustrie könnte durch diese Drohungen stark betroffen werden. Lollobrigida hofft auf diplomatische Lösungen. Die USA stellen einen wichtigen Markt für italienische Weine dar, und bereits jetzt stagnieren die Exporte aufgrund der bestehenden Unsicherheiten. Der Weinproduzent Angelo Gaja bleibt jedoch optimistisch und sieht Potenzial in der Erschließung alternativer Märkte in Asien und Afrika. Der Weinhandel macht über 1% des italienischen Bruttoinlandsprodukts aus, und 2024 gingen fast 25% der Weinexporte in die USA.
Die Reaktionen in Europa
Frankreich reagiert mit Besorgnis und malt düstere Szenarien angesichts der drohenden Zölle. Wein- und Spirituosenexporteure aus Frankreich äußern Unmut und warnen vor negativen Auswirkungen auf ihre Geschäfte. In dieser angespannten Situation droht Frankreich auch mit Vergeltungsmaßnahmen, sollte es zu den angekündigten Zöllen kommen.
Die Diskussion über die Zolldrohungen spielt sich auch auf offizieller Ebene ab. Nach Trumps Wiederwahl im November 2024 debattierte das Europäische Parlament über die Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen. Führende EU-Abgeordnete forderten in der Woche von Trumps Amtseinführung eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Laut europarl.europa.eu erklärte das Parlament seine Bereitschaft, zur Stärkung dieser Beziehungen beizutragen.
Internationale Handelsdynamiken
Vertreter des Europäischen Parlaments, wie Adam Szłapka, betonen die Vorteile eines offenen, regelbasierten und fairen internationalen Handels. Maroš Šefčovič, Mitglied der Europäischen Kommission, kritisierte die US-Zölle als schädlich sowohl für Unternehmen als auch Verbraucher in Europa. Zudem wies Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hin, um derartige Einschränkungen zu beantworten.
Die Situation verdeutlicht die kompexen Herausforderungen, vor denen die europäischen Produzenten stehen. Insbesondere Italien, das während Trumps erster Amtszeit von Zöllen verschont geblieben war, sieht sich nun mit einer unsicheren Zukunft konfrontiert. Während die Weinexporte stagnieren und US-Händler Bestellungen stornieren, bleibt die Front der deutschen und französischen Produzenten angespannt. Die nächsten Schritte werden entscheidend dafür sein, wie der europäische Weinmarkt auf diese neue Bedrohung reagiert.