
Am 18. März 2025 gab US-Präsident Donald Trump die Freigabe von Dokumenten bekannt, die mit den Ermordungen prominenter Persönlichkeiten verbunden sind, darunter John F. Kennedy (JFK), Robert Kennedy und Martin Luther King. Laut Angaben von Unser Mitteleuropa wurden dabei etwa 80.000 Seiten von bislang unveröffentlichten Dokumenten zur Einsichtnahme bereitgestellt. Diese Maßnahme folgt einer gesetzlichen Verpflichtung zur Offenlegung, die bereits 2017 in Kraft treten sollte. Trump und sein Vorgänger Joe Biden hatten aus Sorge um nationale Interessen den Geheimdiensten Aufschub zur Veröffentlichung gewährt.
Die Dokumente sind Teil einer umfangreichen Sammlung von rund fünf Millionen Materialien zu JFKs Ermordung, die Fotos, Videos, Audio-Aufnahmen und weitere Artefakte umfasst. Während etwa 99 Prozent dieser Unterlagen seit Ende der 1990er-Jahre für die Öffentlichkeit zugänglich sind, bleibt ein geringer Teil aus Sicherheitsgründen weiterhin unter Verschluss. Trump rechtfertigte die Freigabe mit dem öffentlichen Interesse und wies den Geheimdienstkoordinator sowie den Justizminister an, innerhalb von 15 Tagen einen plan zur vollständigen Veröffentlichung zu erarbeiten, wie WDR berichtet.
Die Kontroversen um JFKs Ermordung
John F. Kennedy wurde am 22. November 1963 in Dallas, Texas, ermordet. Lee Harvey Oswald wurde als alleiniger Täter identifiziert, jedoch nur zwei Tage nach dem Attentat von Jack Ruby erschossen, was zu zahlreichen Spekulationen über mögliche Verschwörungen führte. Der Warren-Untersuchungsbericht, der Oswald als Täter benannte, lässt viele Fragen und Widersprüche offen. So berichteten mehrere Zeugen von Schüssen aus einer anderen Richtung als der mutmaßlichen Schussposition von Oswald, was die Glaubwürdigkeit der offiziellen Version in Frage stellt.
Bereits in den Jahren nach dem Attentat kamen immer wieder neue Verschwörungstheorien auf. Diese reichen von mutmaßlichen Verbindungen zur Mafia über mögliche Komplotte unter Beteiligung der CIA oder sogar der Sowjetunion. Besonders auffällig sind die Spekulationen über Jack Rubys Verbindungen zur organisierten Kriminalität und seine möglichen Motive, Oswald zu töten, bevor dieser aussagen konnte. Analysten stellen in Frage, weshalb Ruby nicht früher gehandelt hat, wenn er tatsächlich Teil eines größeren Plans war, wie National Geographic beleuchtet.
Die Rolle der Mafia und der CIA
Die Theorie, dass die Mafia hinter dem Attentat stecken könnte, wird von einigen Historikern und Verschwörungstheoretikern weiterhin argumentiert. Kennedy hatte während seines Präsidentschaftswahlkampfs 1960 Spenden von einem Mafia-Boss erhalten, was eine Verbindung zur Unterwelt vermuten lässt. Zudem führte seine Regierung – vertreten durch Robert Kennedy als Justizminister – eine Kampf gegen das organisierte Verbrechen. In diesem Kontext wird spekuliert, ob die Mafia sich durch die entschlossene Verfolgung verraten fühlte und aus Rache den Mord an JFK anordnete.
Trump bot mit seiner jüngsten Bekanntmachung, die Dokumente zu veröffentlichen, einen Einblick in die komplexe Wahrheit, die die Schatten der Geheimdienste umgibt. Dennoch bleibt eine endgültige Klärung des Attentats auf JFK angesichts der vorhandenen Mythen und offenen Fragen weiterhin unwahrscheinlich.