
Am 24. Februar 2025 erreichte die US-Politik einen neuerlichen Höhepunkt, als Präsident Donald Trump überraschend Generalstabschef Charles Q. Brown entließ. Browns Amtszeit hätte regulär bis 2027 angedauert. Die Bekanntgabe erfolgte über Trumps eigenes soziales Netzwerk Truth Social. Dan Caine, ein pensionierter Generalleutnant der Air Force, wurde als Nachfolger nominiert. Caine müsste jedoch in den Dienst zurückberufen werden, um die Position zu übernehmen, und seine Nominierung benötigt die Zustimmung des US-Senats.
Trump äußerte in seinem Post, dass Caine in der Vergangenheit von Joe Biden bei Beförderungen übergangen wurde. Diese Entscheidung ist besonders signifikant, da sie mit jahrzehntelanger Tradition im US-Militär bricht, wo hochrangige Militärs über mehrere Präsidentschaftsperioden hinweg dienten. Brown war der zweite afroamerikanische General, der diese Position innehatte. Trump, der bereits zuvor konfliktbeladenen Beziehungen zu Pentagon-Führungskräften hatte, sieht in Browns Entlassung eine Möglichkeit, seine Kontrolle über das Militär weiter auszubauen.
Kontroversen um die Entlassung
Die Entscheidung zur Entlassung Browns kam, während dieser sich an der Grenze mit einer der höchsten Prioritäten des Präsidenten befasste. Trump hatte auch zuvor von seinem Verteidigungsminister Pete Hegseth fordern lassen, dass Browns Entlassung notwendige Konsequenzen nach sich ziehen sollte. Hegseth plant, zudem Admiral Lisa Franchetti und General James Slife sowie andere hochrangige Militärs zu ersetzen.
Ein Teil der Diskussion um Browns Entlassung hängt auch mit den gesellschaftlichen Spannungen zusammen, die durch den Tod von George Floyd im Jahr 2020 ausgelöst wurden. Trump-Berater verweisen auf ein Video von Brown, in dem er über seine Erfahrungen als afroamerikanischer Pilot in der Luftwaffe sprach. Trumps Verhältnis zu Browns Vorgänger, General Mark A. Milley, war bereits durch ähnliche Themen belastet. Milleys Besichtigung eines Fototermins in Militäruniform nach Floyds Tod wurde damals scharf kritisiert.
Trumps Militärreform und ihre Implikationen
Mit der Nominierung von Pete Hegseth als Verteidigungsminister plant Trump eine radikale Umstrukturierung der militärischen Führung. Hegseth, Moderator bei Fox News und ehemaliger Major der Army National Guard, hat jedoch keine umfangreiche Erfahrung in der Leitung des Verteidigungsministeriums. Kritiker sehen seine Nominierung als riskant, da er in einen Skandal um sexuelle Übergriffe verwickelt ist, was Trumps Entscheidung weiter in Frage stellt.
Trump konstatierte vor kurzem, dass das US-Militär „aufgeweckt“ sei und nicht mehr in der Lage, Kriege zu gewinnen, was eine deutliche Kampagne gegen Diversitätsinitiativen und „Wokeness“ innerhalb der Streitkräfte unterstreicht. Diese Ansichten stehen im Kontext sinkenden Vertrauens der Bevölkerung in das Militär; Umfragen zeigen, dass nur 60% der Gallup-Befragten 2023 Vertrauen in die Streitkräfte hatten, was den niedrigsten Wert seit über 20 Jahren darstellt.
Die militärischen Erfolge der USA nach 9/11 werden oft politischen Entscheidungen zugeschrieben, und Trump plant, gegen Offiziere vorzugehen, die mit dem Abzug aus Afghanistan in Verbindung stehen. Seine Kritik richtet sich speziell gegen militärische Führungsentscheidungen, und er sieht sich darin in einer Position, die militärische Direktive neu zu definieren und Fehlentscheidungen abzustellen.