
Am 4. März 2025 plant US-Präsident Donald Trump, die Handelskonflikte mit China und anderen Ländern weiter zu eskalieren, indem er zusätzliche Zölle von 10% auf chinesische Importe erhebt. Diese Erhöhung kommt zu den bereits im Februar eingeführten Zöllen von 10%, die Trump eingeführt hat, um den Import des Opioids Fentanyl zu bekämpfen. Mit dieser neuen Ankündigung würde die Gesamthöhe der Zölle gegen China auf 20% steigen, was die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter verstärken könnte. Trump hatte in der Vergangenheit bereits am 15. Januar 2020 ein Phase-One Handelsabkommen unterzeichnet, das zwar einige Fortschritte versprach, jedoch von Experten als unzureichend kritisiert wurde. Merkur berichtet, dass China auf die neuen Zölle mit Gegenzöllen reagiert, die voraussichtlich die Nachfrage nach US-Importgütern in China treffen werden.
Zusätzlich zu den Zöllen auf chinesische Importe wird auch eine Bekanntgabe weiterer Zölle auf Kanada und Mexiko erwartet. Diese Zölle wurden ursprünglich für den 4. März 2025 angekündigt, jedoch wurde die Anhebung von 25% auf Mexiko und Kanada um einen Monat verschoben, da diese Länder Fortschritte in Bezug auf die Grenzsicherheit gemacht haben. Trotz dieser Verzögerung verstärkt Trumps Vorgehen den Druck auf die Handelsbeziehungen zu diesen Nachbarstaaten weiter, was auch die europäische und insbesondere die deutsche Wirtschaft betreffen könnte.
Chinas Reaktion und mögliche Auswirkungen
China hat die neuen Zölle als „Erpressung“ bezeichnet und plant nicht nur, sich mit Zöllen zu wehren, sondern auch nicht tarifliche Maßnahmen zu ergreifen. Besonders gefährdet sind US-Agrarprodukte, da China als größter Markt für diese Produkte gilt. Experten warnen, dass der sich zuspitzende Zollstreit nicht nur die US-amerikanische Wirtschaft treffen könnte, sondern auch negative Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben wird.
Für die deutsche Automobilindustrie, die bereits mit Gebietsverlusten kämpft, könnten steigende Zölle auf die USA durch die resultierende Konkurrenz aus China zusätzlichen Druck bedeuten. Laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft könnte sich dies auf eine Verringerung von etwa 20% bei den deutschen Exporten in die USA auswirken. Dies ist eine beunruhigende Aussicht für eine Branche, die ohnehin schon Schwierigkeiten hat, Absatzrückgänge zu überwinden.
Kontext des Handelskriegs
Die Auseinandersetzungen zwischen den USA und China begannen bereits im März 2018 und wurden seither von gegenseitigen Strafzöllen geprägt. Während die US-Regierung damit versuchte, die staatskapitalistische Wirtschafts- und Industriepolitik Chinas zu modifizieren und das gewaltige Handelsbilanzdefizit abzubauen, reagierte China mit Zöllen auf fast alle US-Importe sowie durch WTO-Verfahren. Trotz der Unterzeichnung des Phase-One Abkommens, das China verpflichtete, US-Produkte im Wert von 200 Mrd. US-$ zu kaufen, sind die tatsächlichen Fortschritte oft in Frage gestellt worden, da die US-Wirtschaft bereits unter den Handelsbeschränkungen leidet.
Die Handelskonflikte haben auch dazu geführt, dass der Anteil des US-chinesischen Handels am Gesamthandel gesunken ist, was Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität in den USA hat. Kritiker der aktuellen Handelsstrategie warnen, dass sie im Widerspruch zu WTO-Prinzipien steht und die beabsichtigten Ziele nicht nur verfehlt wurden, sondern auch negative Effekte auf Wachstum und Beschäftigung haben. Wirtschaftsdienst bekräftigt, dass die US-Handelspolitik infolgedessen eine düstere Zukunft für die wirtschaftlichen Beziehungen und das internationale Handelsumfeld signalisiert.