
US-Präsident Donald Trump hat eine drastische Neuausrichtung der United States Agency for Global Media (USAGM) angeordnet, die besonders den Auslandssender Voice of America (VOA) betrifft. Die neue Leiterin der Behörde, Kari Lake, berichtete den Mitarbeitern kürzlich von einem Dekret zur Bürokratieabbau, das die Kürzungen in der Berichterstattung des Senders zur Folge hat. Diese Maßnahme umfasst auch die Beendigung von Verträgen mit Nachrichtenagenturen wie AP, Reuters und AFP, um stattdessen die Nachrichten intern zu produzieren, wie Focus erklärt.
Die Änderungen kommen in einem Klima, in dem die Unabhängigkeit von VOA bereits stark in Frage gestellt wurde. Historisch gesehen wurde der Sender 1942 gegründet, um amerikanische Werte im Ausland zu vertreten und Demokratie zu fördern. Kritiker befürchten jedoch, dass mit Trumps Einfluss und Lake an der Spitze diese Grundsätze gefährdet sein könnten. Korrespondentin Patsy Widakuswara wurde erneut versetzt, nachdem sie in Trumps erster Amtszeit bereits um ihre Stellung gebracht wurde, berichtet RND.
Kritik und interne Spannungen
Die Kürzungen und Neuausrichtungen haben bereits zu Spannungen im Sender geführt. Journalist Steve Herman wurde aufgrund eines kritischen Social-Media-Postings freigestellt. Intern gibt es Berichte, dass Beiträge redigiert oder abgeschwächt werden, um Kritik an Trump zu minimieren. Roman Napoli, der Finanzvorstand von VOA, betonte, dass Lakes Erfahrung dazu beitragen wird, die Politik der Trump-Regierung korrekt darzustellen. Dies könnte jedoch die Glaubwürdigkeit des Senders untergraben und zu einer Verfälschung der Berichterstattung führen.
In einer breiteren Perspektive finde die Unabhängigkeit von Journalismus im Kontext amerikanischer Politik zunehmend weniger Beachtung, wobei konservative Politiker wie Mike Pompeo in der Vergangenheit immer wieder die Berichterstattung des Senders in Frage gestellt haben. Trumps Ankündigung, die Medienlandschaft durch solche Maßnahmen zu kontrollieren, hängt eng mit seinen bereits dokumentierten Konflikten mit VOA über die Berichterstattung zur Corona-Pandemie zusammen.
Auswirkungen auf die Gesellschaft
Unabhängig von den internen Herausforderungen steht der Sender vor der Frage, wie man auch weiterhin die Werte der USA im Ausland effektiv und unabhängig vertreten kann. Viele Beobachter, einschließlich ehemaliger Beamter wie Jeffrey Trimble, betonen die essenzielle Rolle der Unabhängigkeit für die Demokratie. Über die unmittelbaren Auswirkungen hinaus verdeutlichen die Entwicklungen auch die wachsenden Spannungen zwischen Politik und Medien, die eine Basis für informierte Öffentlichkeit bildet.
Zusätzlich hat die US-Regierung Anfragen aus europäischen Ländern bezüglich der Eier-Exporte wegen aktueller Engpässe aufgrund von Vogelgrippe-Ausbrüchen in den USA gestellt. Dänische und schwedische Vertreter signalisierten zwar eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit, äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich der realistischen Exportmöglichkeiten. Diese Situation spiegelt die derzeitige Fragilität vieler gesellschaftlicher Bereiche wider, in denen auch die Medienlandschaft nicht verschont bleibt.
Die Kombination dieser Faktoren zeigt, dass die Herausforderungen für Voice of America und andere Meinungsbildner im US-Medienapparat nicht nur eine Frage der Struktur, sondern auch der gesellschaftlichen Verantwortung sind. In den kommenden Monaten könnte sich zeigen, ob die Neuausrichtung unter Trumps Präsidentschaft das Bild der amerikanischen Werte im Ausland nachhaltig beeinflussen wird.