
Donald Trump hat den Druck auf die Unterhändler für die Geiselnahme in Gaza vor seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 erhöht. Wie Südkurier berichtete, wies Trump darauf hin, dass es „nicht gut für die Hamas“ sein wird, wenn die Geiseln bis zu seiner Amtseinführung nicht freigelassen werden. Steve Witkoff, Trump’s Kandidat für den Nahost-Beauftragten, wird in Verhandlungen, die derzeit in Katar stattfinden, vertreten sein. Witkoff äußerte Optimismus über eine mögliche Einigung zwischen Israel und Hamas bis zum 20. Januar.
Delegationen aus Israel und Hamas halten sich seit dem vergangenen Wochenende in Katar auf, um Gespräche über die Geiselnahme zu führen. Trumps Team arbeitet mit der scheidenden Biden-Regierung zusammen, ist jedoch nicht offiziell an den Verhandlungen beteiligt. Frühere Hoffnungen auf Einigungen in diesen Gesprächen sind oft enttäuscht worden und Experten äußern Zweifel an der Wirksamkeit von Trumps Drohungen gegen die Hamas. Diese hat seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 15 Monaten durch militärische Aktionen stark gelitten, während unklar bleibt, welche Auswirkungen eine weitere Eskalation der Angriffe haben könnte.
Verhandlungen und Konfliktursachen
Die Hamas gibt an, keine Angst vor Trumps Drohungen zu haben und fordert ein Ende des Krieges sowie den vollständigen Rückzug Israels aus Gaza als Voraussetzung für ein Abkommen. Israels Präsident Izchak Herzog fordert Fortschritte in den Verhandlungen, um die „riesige Tragödie“ zu beenden. Gleichzeitig genehmigte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Entsendung einer Verhandlungsdelegation nach Katar, um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Rückkehr der israelischen Geiseln voranzutreiben.
Hamas plant ebenfalls, eigene Unterhändler nach Katar zu schicken, während Katar zusammen mit Ägypten und den USA als Vermittler zwischen Israel und der Hamas auftritt. Die Hamas lehnt jedoch direkte Verhandlungen ab. Ein Kernkonflikt der laufenden Gespräche ist die Frage einer dauerhaften Waffenruhe. Israel fordert eine Liste der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln, während Hamas eine Kampfpause benötigt, um den Gesundheitszustand und Aufenthaltsort der Geiseln zu klären. Diese Forderung wird von Israel als vorgeschobene Behauptung abgelehnt.
In der Zwischenzeit führt Israel weiterhin Luftangriffe auf den Gazastreifen durch, während palästinensische Berichte von mehreren getöteten Zivilisten bei einem dieser Angriffe sprechen. Am 7. Oktober 2023 kam es zu einem Angriff, bei dem die Hamas in Israel rund 1.200 Menschen tötete und mehr als 250 verschleppte; nach über einem Jahr werden noch 100 Geiseln, darunter auch Deutsche und Amerikaner, in Gaza festgehalten. Unterdessen leiden über eine Million Palästinenser im Gazastreifen unter Hunger und benötigen dringend humanitäre Hilfe, auch wenn die israelische Regierung diese zuletzt erhöht hat.