
In vielen Gärten und auf Einfahrten stellt Unkraut ein hartnäckiges Problem dar, insbesondere Löwenzahn und Giersch, die oft zwischen Pflastersteinen sprießen. Doch die Bekämpfung dieser Pflanzen ist nicht immer unkompliziert. Wie Merkur berichtet, raten Umweltschützer von der Nutzung von Essig zur Unkrautvernichtung ab, da dieser den Boden nachhaltig übersäuern kann. Dieser standhaft wirkende Essig wird zwar häufig angepriesen, aber seine Verwendung ist nicht ohne Risiken.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind strikt. Der Einsatz von nicht zugelassenen Herbiziden auf versiegelten Flächen ist sogar mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro verbunden. Darüber hinaus informiert die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, dass auch Streu- und Kochsalz sowie Haushaltsreiniger nicht zum Einsatz kommen dürfen. Sie können die Pflastermaterialien schädigen und für den Naturhaushalt problematisch sein.
Essig: Zulassung und Einschränkungen
Essig in Lebensmittelqualität unterliegt strengen Auflagen. Er ist nur in einer Verdünnung von 6 Prozent und ausschließlich zur Behandlung von Einzelpflanzen zugelassen. Essig ohne Lebensmittelqualität ist dagegen nicht erlaubt. Selbst die Verwendung von Essig als Herbizid ist nicht unproblematisch, da sie oft nicht den gesetzlichen Vorgaben des Pflanzenschutzgesetzes entspricht. Gemäß Haus.de muss die Anwendung dieser Mittel stets der „guten fachlichen Praxis“ genügen und die Gebrauchsanweisungen sind gewissenhaft zu befolgen.
Hersteller von Pflanzenschutzmitteln sind zudem verpflichtet, die Wirksamkeit und Unschädlichkeit ihrer Produkte für Anwender und Umwelt nachzuweisen. Unklarheiten bestehen jedoch weiterhin über die Auswirkungen von Essig auf die Bodenlebewesen und das ideale Mischungsverhältnis zur effektiven Unkrautbeseitigung.
Alternative Methoden zur Unkrautbekämpfung
Um die gern gesehenen Pflanzen im Garten zu schützen, gibt es mehrere umweltfreundliche Alternativen zur Unkrautbekämpfung. Die Plattform Oekotest.de empfiehlt verschiedene Methoden, darunter das Übergießen mit heißem Wasser, die Nutzung eines Fugenkratzers zur Wurzelentfernung und den Einsatz von Unkrautverbrennern oder Abflammgeräten. Jäten stellt eine besonders umweltfreundliche Methode dar, während regelmäßiges Kehren mit speziellen Bürsten das Wachstum junger Unkräuter und deren Samen eindämmt.
Auf kommunaler Ebene setzen immer mehr Städte auf pestizidfreie Unkrautbekämpfung. Diese Initiative soll nicht nur das Stadtbild, sondern auch die biologische Vielfalt fördern, die in städtischen und ländlichen Gebieten zunehmend zurückgeht. Laut dem Umweltbundesamt führen weniger Pestizide zu einer verbesserten Anpflanzung, die das Klima der Städte positiv beeinflusst. Mehr Pflanzen binden Luftschadstoffe und helfen, CO2 zu filtern, während sie gleichzeitig das Bodenklima regulieren.
Durch mechanische Methoden wie Mähgeräte oder Fugenkratzer sowie thermische Verfahren wie Abflammen oder Infrarot gibt es eine Vielzahl an Alternativen zu chemischen Mitteln. Rund um den eigenen Garten kann Jeder auf Pestizide verzichten, was nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch eine nachhaltige Gartenpflege fördert.