Deutschland

Unbekannte zünden Funkenfeuer: Ermittlungen nach nächtlicher Aktion!

Im Montafon, speziell in St. Anton, sollten an diesem Sonntag traditionell die Funken zünden. Doch unbekannte Täter haben in der Nacht zuvor das Funkenfeuer bereits entzündet, bevor die offizielle Feier beginnen konnte. Die Funkenwacht, die für die Überwachung verantwortlich ist, bemerkte das Feuer zu spät, was zu einem größeren Vorfall führte. Die Polizei berichtet, dass ein Zeuge eine Person beobachtete, die nach dem Anzünden des Feuers in ein Fahrzeug stieg und in Richtung Schruns fuhr. Möglicherweise handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen schwarzen Seat Ibiza mit BZ-Kennzeichen, was die Ermittlungen vorantreibt.

Das Abbrennen von Funken hat in Vorarlberg eine lange Tradition, die bis zu Jahrhunderte zurückreicht. Jedes Jahr findet am ersten Sonntag nach dem Aschermittwoch, auch bekannt als Funkensonntag oder Küachlisonntag, das Spektakel statt. Diese Tradition ist nicht nur ein lokale Feier, sondern auch ein wichtiger kultureller Bestandteil, der kürzlich als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Hierbei wird ein bis zu 30 Meter hoher Holzturm von der Funkenzunft aufgeschichtet und im Rahmen festlicher Aktivitäten entzündet.

Traditionelles Fest mit vielfältigem Programm

Der Höhepunkt des Funkensonntags ist die Explosion der Funkenhexe, die auf der Spitze des Funken platziert ist. Begleitet von kulinarischen Angeboten wie den beliebten „Funkaküachli“ (Hefeküchlein) und Live-Musik zieht dieses Event viele Besucher an. In vielen Orten gibt es auch spezielle „Kinderfunken“ am Nachmittag, die Familien mit einbeziehen und die Tradition lebendig halten.

Ein einzigartiges Ritual, das im Montafon praktiziert wird, ist das „Scheibenschlagen“, das seit 2016 im Verzeichnis des Immateriellen Erbes der UNESCO gelistet ist. In der Gemeinde Bürs beispielsweise werden selbst gebastelte Lampions, bekannt als „Puma“, die mit 100 neuen Kerzen bestückt sind, entzündet, bevor ein Umzug zur Funkenstelle stattfindet.

Eine Debatte um Traditionen

Die Praxis des Funkensonntags, die explizit darauf abzielt, den Alten Fasnachtsbrauch ausklingen zu lassen, hat sich über die Jahre immer wieder gewandelt. Während das Abbrennen einer Puppe, häufig von weiblichem Charakter, weiterhin Teil der Tradition bleibt, gibt es zunehmend Diskussionen über die zeitgemäße Umsetzung. Angesichts der historischen Hexenverbrennungen erwägen einige Funkenzünfte, nichtmenschliche Figuren und Symbole zu verwenden, um sensibler mit der Vergangenheit umzugehen.

Eine Petition zur Überprüfung dieser kulturellen Praktiken wurde 2024 an die Österreichische UNESCO-Kommission eingereicht, was die Notwendigkeit eines zeitgerechten Umgangs mit Traditionen unterstreicht.

Obwohl das Funkenfeuer in St. Anton bereits vor dem offiziellen Start angezündet wurde, ist der Funkensonntag in Vorarlberg weit mehr als nur ein Feuer. Er bündelt vielfältige kulturelle Praktiken und bietet eine Plattform für die Gemeinschaft, um zu feiern und zu reflektieren. Die Ereignisse der letzten Nacht werfen jedoch einen Schatten auf diesen einmal im Jahr stattfindenden Höhepunkt.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
St. Anton im Montafon, Österreich
Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
vorarlberg.travel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert