
Aktuelle Börsenkurse geraten ins Wanken. Der Grund dafür sind die jüngsten Zollankündigungen der US-Regierung, die insbesondere die Aktienkurse von US-Titeln unter Druck setzen. Dies geht aus einem Bericht von tagesschau.de hervor. Trotz dieser Turbulenzen zeigen sich Privatanleger überraschend stabil und kündigen keine Sparpläne; nennenswerte Abflüsse aus ETFs sind bislang nicht zu verzeichnen.
Der MSCI World Index, der über 1.400 Aktien aus 23 Industrieländern umfasst, hat einen starken Fokus auf US-Unternehmen, von denen etwa 70% der Gesamtzahl stammen. Deutsche Aktien machen hingegen weniger als 3% des Index aus. Die Abhängigkeit von US-Titeln birgt jedoch Risiken, sodass Experten Alternativen empfehlen. Dazu gehören eine stärkere Gewichtung europäischer Aktien oder Investitionen in Schwellenländer, wie etwa den MSCI Emerging Markets.
Risiken und Alternativen für Anleger
Die durch die Zollankündigungen bedingten Entwicklungen haben dazu geführt, dass der US-Dollar im Vergleich zum Euro um circa 10% gefallen ist. Diese Währungsbewegung führt zu weiteren Verlusten in dollarlastigen Fonds. Zwar gibt es Währungsabsicherungen für Fondsprodukte, jedoch sind diese mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Experten raten den Anlegern mehrheitlich davon ab, ihre US-Aktien oder -Fonds zu verkaufen oder deren Anteile zu reduzieren. Stattdessen wird eine Überprüfung der Depotzusammensetzung und ein langfristiger Vermögensaufbau empfohlen. ETFs, die in den letzten 25 Jahren an Popularität gewonnen haben, bieten eine kostengünstige Möglichkeit zur Diversifikation. Sie bilden wichtige Indizes wie Dax, Dow Jones und MSCI World ab und streuen Risiken, da sie Anteile an vielen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen enthalten, wie zdf.de erläutert.
Die Dominanz der US-Märkte und ihre Folgen
Trotz der Stabilität bei Privatanlegern gibt es Bedenken bezüglich Klumpenrisiken, insbesondere aufgrund der dominierenden Stellung der US-Aktien im MSCI World. Historische Analysen zeigen, dass der S&P 500 in den 12 Monaten vor US-Wahlen im Schnitt nur 7% Rendite erzielt hat, während in anderen Jahren 9% üblich waren. Kritiker warnen davor, dass ein möglicher Rückgang des US-Marktes zu erheblichen Verlusten führen könnte, was durch schwache Börsenjahre vor Wahlen unterstützt wird. So erlitten auch viele Tech-Unternehmen, insbesondere die sogenannten „Magnificent 7“, im schwachen Börsenjahr 2022 erhebliche Verluste.
Als eine Möglichkeit, die US-Anteile zu reduzieren, wird der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF genannt, der einen US-Anteil von 42,08 Prozent aufweist und sich an Anleger mit geringer Risikobereitschaft richtet. Im Jahr 2023 konnte dieser ETF ein Plus von 7,60% verzeichnen, wobei ein stärker US-lastiger ETF sogar 17,90% erwirtschaftete. Dies verdeutlicht die Vorzüge einer breiteren Diversifikation.
Zusammengefasst ist es für Anleger unerlässlich, ein Augenmerk auf ihre Depotzusammensetzung zu legen und die damit verbundenen Risiken sorgfältig abzuwägen. Die gegenwärtige Unsicherheit und die Abhängigkeit von der US-Wirtschaft verlangen eine strategische Planung und regelmäßige Anpassung der Anlagestrategien.