
Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), äußert sich zur kritischen wirtschaftlichen Verflechtung zwischen den USA und Europa. In einem aktuellen Bericht von Tagesspiegel wird betont, dass insbesondere der Maschinenbau in den USA von Europa stark abhängig ist. Rund 70 Prozent der in den USA produzierten Präzisionsteile werden auf deutschen oder europäischen Maschinen hergestellt. Leibinger hebt zudem hervor, dass die Zahl der amerikanischen Werkzeugmaschinenhersteller drastisch gesunken ist.
Diese Abhängigkeit zeigt sich nicht nur im Maschinenbau, sondern auch in anderen kritischen Geschäftsbereichen. Leibinger erwähnt die Prozess-Sensorik, die für wichtige Industrien wie Raffinerien und Pharmawerke von zentraler Bedeutung ist. „Die USA sind ein schwieriger Kunde“, sagt er und betont die Dringlichkeit eines Dialogs zwischen den beiden Wirtschaftsräumen. Die Europäische Union müsste ihre „Instrumente“ kennen und gegebenenfalls einsetzen, um ihre eigenen Interessen zu verteidigen.
Abhängigkeit von Präzisionsfertigung
Präzisionsgefertigte Teile sind in einer Vielzahl von Industrien von entscheidender Bedeutung. Laut AT Machining beziehen sich diese Komponenten auf maschinell gefertigte Teile, die enge Toleranzen aufweisen und komplexe Merkmale wie Gewinde und Löcher besitzen. Experten raten, moderne Spezialgeräte zu verwenden, um diese Präzision zu gewährleisten und Fehler zu minimieren. Dies ist besonders wichtig für Branchen wie Automobil, Luftfahrt und Medizin, wo es höchste Anforderungen an die Qualität gibt.
Die Auswahl geeigneter Maschinen ist entscheidend. Hierzu zählen unter anderem CNC-Fräsmaschinen, -Bohrmaschinen und -Drehmaschinen, die für die unterschiedlichen Fertigungsanforderungen optimiert sind. Die verwendeten Materialien sind vielfältig und reichen von Metallen wie Aluminium und Edelstahl bis zu nichtmetallischen Stoffen wie Nylon und Acryl.
Zukunftsausblick und Herausforderungen
In einem umfassenden Kontext betrachtet der-maschinenbau.de die Herausforderungen, mit denen Unternehmen in den kommenden Jahren konfrontiert sind. Gunther Kegel von Pepperl+Fuchs äußert zurückhaltende Erwartungen für 2025, während die deutsche Industriekonjunktur auf ein drittes Jahr ohne Wachstum zusteuern könnte. In diesem schwierigen Umfeld planen Unternehmen wie Beckhoff Automation und Murrelektronik, durch Produktinnovationen und neue Technologien zu wachsen.
Die Einführung neuer Techniken wie Künstlicher Intelligenz (KI) wird als entscheidend angesehen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Auch der Trend zur Digitalisierung und Modularisierung wird als Schlüssel zu zukünftigen Erfolgen identifiziert. Kegel sieht Single Pair Ethernet (SPE) als Technologie des Jahres, die die Integration von Feldgeräten in Industrie-4.0-Netze ermöglichen soll.
Ungeachtet der Herausforderungen, die die Industrie auf nationaler und internationaler Ebene betreffen, bleibt die Notwendigkeit eines Engagements und einer Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa hinsichtlich der wirtschaftlichen Abhängigkeiten bestehen. Leibinger mahnt an, dass Verhandlungen und Dialoge bevorzugt werden sollten, bevor zu Maßnahmen wie Gegenzöllen gegriffen wird.