
Am 8. April 2025 haben die USA und der Iran indirekte Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm Teherans angekündigt. Das geplante Treffen findet am Samstag im Oman statt und wird von beiden Seiten als entscheidender Schritt in den angespannten Beziehungen betrachtet. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi wird mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff verhandeln, und das Außenministerium in Teheran hat die Gespräche bereits offiziell bestätigt. Araghtschi bezeichnete die Verhandlungen als „Gelegenheit und Test“ und betonte, dass „der Ball bei Amerika liegt“.
US-Präsident Donald Trump bestätigte, dass der Austausch zwischen beiden Ländern bereits begonnen habe und die Gespräche am Samstag fortgesetzt werden. Während der iranische Präsident Massud Peseschkian direkte Verhandlungen abgelehnt hat, zeigt er sich offen für indirekten Dialog. Araghtschi erklärte, die Form der Verhandlungen sei nicht vorrangig, sondern die Effektivität und der Wille zur Einigung befinden sich im Fokus.
Die Hintergründe der Gespräche
Die anstehenden Verhandlungen sind Teil eines längerfristigen Konflikts, der bis in die 1970er-Jahre zurückreicht. Die historischen Atomabkommen mit dem Iran wurden als großer diplomatischer Sieg gefeiert, da sie jahrelange Sanktionen gegen das Land beendeten. Diese Sanktionen wurden erstmals 1979 während der Islamischen Revolution verhängt. Ein besonderes Ereignis war der Angriff auf die US-Botschaft in Teheran, was zum Ende der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern führte. Die USA reagierten darauf mit einem Einfrieren von iranischem Vermögen und einem Handelsverbot.
In der Folgezeit, insbesondere unter der Präsidentschaft von Mahmud Ahmadinedschad, verschärften sich die Spannungen weiter. Der Iran wurde 2003 beschuldigt, ein Atomwaffenprogramm anzustreben. Ahmadinedschad ignorierte die Anweisungen des UN-Sicherheitsrats, was 2006 zu weitreichenden Sanktionen führte, einschließlich eines Waffenembargos und Handelssanktionen. Diese Maßnahmen trafen die iranische Wirtschaft hart.
Aktuelle Spannungen und Forderungen
Die Situation eskalierte weiter, als die USA unter Trump 2018 das internationale Atomabkommen von 2015 aufkündigten. Der Iran verstieß daraufhin gegen die Auflagen des Abkommens und überschritt die Grenzwerte bei der Uran-Anreicherung. Der Westen beschuldigt Teheran, nach Atomwaffen zu streben, was dieser vehement zurückweist und versichert, dass das Atomprogramm lediglich zivilen Zwecken dient.
Bei den bevorstehenden Verhandlungen positionieren sich beide Länder gegensätzlich. Die USA fordern Garantien, dass der Iran keine Atombombe bauen kann, während der Iran wasserdichte Zusagen für den Abbau von Wirtschaftssanktionen verlangt. Zwischen den beiden Seiten bestehen jedoch erhebliche Differenzen.
Die geplanten Gespräche wurden auch von der russischen Regierung begrüßt, die sie als Möglichkeit zur Deeskalation der Spannungen sieht. Vertreter des Iran, Russlands und Chinas haben angekündigt, ebenfalls in Moskau über die iranische Atompolitik zu diskutieren. Trump warnte, dass der Iran in Gefahr sei, wenn keine Einigung erzielt werde, und Israels Ministerpräsident Netanyahu betonte, dass Teheran unter keinen Umständen Atomwaffen besitzen dürfe.
In Anbetracht der zunehmenden Risiken einer militärischen Konfrontation in der Region ist das Ziel der aktuellen Verhandlungen klar: Es gilt, die Gefahr eines Krieges zu bannen und den Nahen Osten sicherer zu machen, während beide Seiten dringend eine Lösung anstreben.