
In Deutschland sind die Rundfunkgebühren ein wesentlicher Bestandteil der Finanzierung öffentlicher Medien. Aktuell müssen alle Haushalte einen monatlichen Beitrag von 18,36 Euro entrichten, wobei auch andere Zahlungsintervalle wie quartalsweise, halbjährlich oder jährlich möglich sind. Das offizielle Portal zur Verwaltung und Anpassung dieser Beiträge ist die Website www.rundfunkbeitrag.de, die vom ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice betrieben wird. Bei Änderungen der Wohnsituation, sei es durch An- oder Abmeldung, müssen Verbraucher ihre Daten aktualisieren, was allerdings kostenlos erfolgt, wie [Ruhr24] berichtet.
Die Verbraucherzentrale warnt jedoch eindringlich vor zwei betrügerischen Websites: dein-rundfunkbeitrag.de und service-rundfunkbeitrag.de. Diese Seiten verlangen Gebühren zwischen 29,99 und 39,99 Euro für Dienstleistungen, die eigentlich kostenlos sind. Die Kosten werden häufig im Kleingedruckten versteckt, wodurch viele Verbraucher in die Falle tappen. Die Struktur der beiden Websites ist identisch, was den Nutzern den Eindruck von Seriosität vermittelt.
Rechtslage und Abmahnungen
Die Betreiber dieser Portale, darunter auch die SSS-Software Special Service GmbH und die Digitale Post Service – FZCO, dessen Sitz sich in Dubai befindet, stehen unter Beschuss. Ihre mangelnde Transparenz bei der Preisgestaltung hat zur Abmahnung seitens der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt und des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) geführt. Die Verbraucherzentrale hat eine Sammelklage eingereicht, um unrechtmäßig erhobene Gebühren zurückzufordern.
Betroffene Verbraucher sind aufgerufen, sich an dieser Sammelklage zu beteiligen. Trotz anfänglicher Ankündigungen der Betreiber, unrechtmäßig erhobene Gebühren zurückzuzahlen, blieb eine tatsächliche Rückerstattung in vielen Fällen aus. Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass viele Verbraucher nicht einmal wussten, dass für die Nutzung der Online-Formulare der Websites Gebühren erhoben werden, weshalb die Verbraucherzentrale die Hinweise auf die Kosten als undeutlich und somit gesetzeskonform bewertet.
Gesellschaftliche Auswirkungen
Die Tragweite dieser Problematik ist nicht zu unterschätzen. Laut Schätzungen sind bis Mitte Juli mehr als 90.000 Verbraucher auf diese betrügerischen Angebote hereingefallen. Die Kombination aus der Vielzahl an Beschwerden und der relativ geringen Sensibilisierung der Bürger zeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Zudem warnt die Verbraucherzentrale vor weiteren Betrügern, die sich am Telefon als Polizisten ausgeben und insbesondere Senioren einschüchtern wollen.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es ratsam, sich über die offiziellen Kanäle zu informieren und im Zweifelsfall die Verbraucherzentrale um Rat zu fragen. So kann man sich gegen unrechtmäßige Gebühren wehren und gleichzeitig sicherstellen, dass man für die eigenen medienrechtlichen Verpflichtungen auf der richtigen Seite steht, während man vermeidbare Kosten ausschließt.